25 Jahre Computer

Wer hätte vor 25 Jahren gedacht, dass Computer einmal in beinahejedem Haushalt zu finden sein könnten? Richtig, damals war es noch eine Vision der ersten Computer-Pioniere. Selbst ranghohe Experten aus der Technologiebranche zweifelten damals an dem Erfolgder grauen Kiste und belächelten die Idee der Pioniere.

Umfragen, die bestimmte Institutionen damals ausgewertet hatten, ergaben vorerst auch eine Bestätigung im Hinblick auf die Zukunft von Computern. Doch im August 1981 sollte sich das Blatt imWiderspruch zu den Umfragewerten und den Meinungen der Technologie-Experten wenden. Denn im Jahr 1981 warf IBM mit dem so genannten „IBM 5150“ ein Produkt auf den Markt, das den Computerrevolutionieren sollte.

Vor dem IBM 5150 gab es schon einige Vorläufer des Personal Computers in den Siebziger Jahren. Zum Beispiel den Apple II, der von den Apple-Gründern Steve Jobs und Steve Wosniak entwickeltwurde. Allerdings konnte erst IBM mit seiner neuen Erfindung den Meilenstein für den PC legen, der heute so selbstverständlich ist wie ein Fernseher oder Radio.

Auf einmal konnte ein kleiner grauer Kasten die Arbeit verrichten, die noch einigeJahre zuvor Großrechner in Lagerräumen erledigen mussten und wozu rund 60 Mitarbeiter für Wartung und Bedienung nötig waren. Es war auch keine Seltenheit gewesen, dassIBM-Computer mehr als neun Millionen Dollar gekostet haben. Mit dem 5150 wurde ein Zeitalter eingeläutet, das den Kauf von PC’s für Jedermann möglich machte. Für 1500 Dollarkonnte man sich damals einen 5150 zulegen. Das selbe Geld, das man heute für einen handelsüblichen Computer hinlegen muss. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass man heute für ebendieses Geld einen leistungsstärkeren Computer ausgeliefert bekommt.

Nach Angaben des Branchenverbands Bitkom waren bereits im Jahr 2005 rund 880 Millionen Computer weltweit im Einsatz. Die Zahlen werden in den kommenden Jahren mit Sicherheit nicht zurückgehenoder stagnieren.

Die „Schweiz der Computerbranche“ überraschte alle Kritiker. Innerhalb von einem Jahr hatte es das Team von IBM geschafft den 5150 zur Marktreife zu bringen. Damit überraschte der IT-Riesesogar gestandene Branchenkenner, die zuvor noch anderer Meinung waren. Einem der größten IT-Unternehmen der Welt hatte man eine solche Flexibilität eben nicht zugetraut.

„IBM ist wie die Schweiz“ sagte der ehemalige IBM-Manager Sam Albert:„Konservativ, ein bisschen schwerfällig, aber dennoch erfolgreich.“ Innerhalb von einem Jahr wollte IBM eine halbe Million Geräte absetzen. Ausgeliefert wurden amEnde aber zwei Millionen. Damit übertrafen sie ihre Vorrausrechnungen um das Vierfache.

Das Herz des alten IBM 5150 bestand aus einem 8088er-Prozessor von Intel und hatte damals die Größe einer Reiseschreibmaschine. Während man heute die Leistung von Computern inGigahertz umrechnet, hatte der alte 8088er von Intel eine Taktrate von 4,77 Megahertz. Wahlweise konnte man den Computer mit einem 16 oder 64 Kilobyte großen Arbeitsspeicher ausstatten lassen.Unter diesen Umständen würde man heute nicht einmal mehr das neueste Betriebssystem aus der Windows-Familie, Windows XP, zum Laufen bringen.

Aber auch Bill Gates legte damals die ersten Grundsteine für das heute so erfolgreicheUnternehmen Microsoft. IBM stellte Bill Gates und sein junges Unternehmen im Jahr 1980 unter Vertrag. Damit startete eine nie da gewesene Geschäftskarriere, die auch heute noch kein Ende findet.Zwar konnte Bill Gates damals noch keine Milliarden ernten, doch die Lizenzverträge mit IBM ließen dem Softwareunternehmen die Freiheit, ihre Betriebssysteme anderweitig zulizenzieren.

Im Nachhinein zählte IBM nicht zu den großen Gewinnern. Microsoft lizenzierte seine Betriebssysteme an andere Hersteller weiter. Diese warfen innerhalb kürzester Zeit die so genanntenIBM-Klons auf den Markt, die im entferntesten Sinne IBM-kompatibel waren. Nach einer vorläufigen Marktherrschaft entwickelte sich IBM also zu einem Hersteller unter sehr vielen.

Nach Angaben von Larry Ellison habe IBM in den Achtzigern den größten und folgeschwersten Unternehmensfehler aller Zeiten gemacht. „Ich glaube, nicht viele von uns habendie Chance, einen 100-Milliarden-Dollar Fehler zu machen“, erklärt Ellison. IBM hat sich inzwischen von einem Hardware-Hersteller zu einem IT-Dienstleister entwickelt, der weltweitagiert. Nach Milliarden schweren Verlusten verkaufte das Unternehmen im vergangenen Jahr den Rest seiner PC-Sparte an das chinesische Unternehmen Lenovo.

Quelle: N24 Online

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