Schon seit längerer Zeit kämpfen immer mehr Verlage um ihreAbsätze. Als Alternative wollen nun einige Zeitungen in das Handygeschäft einsteigen. Schon lange mischen die Zeitungsverlage in der Handywelt mit.
In den tiefsten Weiten des WAP (Wireless Application Protocol) bieten sie Neuigkeiten, Sportergebnisse etc. an. Diese Services werden allerdings nicht sehr ausgiebig genutzt. Die fummligeMenüführung und Knebelverträge ala Jamba haben viele potenzielle Nutzer verschreckt.
Diesen Ängsten wollen die Anbieter jetzt entgegen treten. Die sogenannten „Flash-Nummern“ oder „Push-Links“ sollen die Kunden direkt zum Portal bringen, wobei für die Zukunft schon jetztüber Prepaid Handys nachgedacht wird. In dem Fall könnte man sich einfach ein Guthaben auf das Handy buchen lassen, das dann pro Nachricht wieder abgezogen wird.
Doch natürlich gibt es auch bei dieser Technologie nicht nur informative Inhalte. Angebote wie beispielsweise das Portal der Boulevardzeitung „Sun“ werben mit den üblichen Spielereien wieSpielen, Klingeltönen und Wallpaper. Bezeichnenderweise werden diese Angebote auch ausgiebig genutzt. Am beliebtesten sind bei den Frauen Fotos des Fußballstars David Beckham, bei denMännern hingegen nackte Frauen. Dafür werden dann auch schonmal gerne 4,50 Pfund bezahlt.
In Berlin startete jetzt das Portal „Tagesspiegel mobil“, das auf redaktionelle Inhalte setzt. Aus dem Datenpool, zu dem Texte, Fotos, Grafiken und Töne gehören, werden nun die Artikelzusammen gebastelt. Das hat für die Zeitung einige Vorteile: Zum einen ist man jetzt wieder direkt am Kunden, zum anderen kann man jetzt das Verhalten der Verbraucher studieren und mit dengewonnen Informationen Profile erstellen.
So entsteht der gläserne Kunde, der sich (beispielsweise) sehr viele Wirtschaftsartikel runterlädt und früher oder später regelmäßig Werbung für Aktien odergeschäftliche Partnerschaften bekommt. Ob einem das gefällt, muss jeder selbst entscheiden.