Nach zehn Jahren tritt Jürgen Schrempp am 31. Dezember 2005 vorzeitig alsKonzernchef zurück. Gründe für den vorzeitigen Abtritt wurden bisher noch nicht bekannt. Beerben wird ihn nun Chrysler-Chef Zetsche. Er gilt als „guter Sanierer“ und soll dieDaimlerChrysler AG wieder auf die Erfolgspur bringen.
Nach einem verkorksten Jahr sollen endlich wieder schwarze Zahlen geschrieben werden.Konzernchef Jürgen Schrempp wird das Unternehmen ab dem 31. Dezember 2005 nicht mehr leiten. Dies gab die Pressestelle am Donnerstagnachmittag bekannt.
Über die Gründe für das vorzeitige Abtreten Schrempps schwieg die Konzernleitung. Jürgen Schrempp war 44 Jahre bei Daimler-Chrysler, einem der führenden Autokonzerne,beschäftigt.
Der bisherige Chrysler-Chef Dieter Zetsche wird Schrempp beerben und an die SpitzeÃ’Â aufrücken. Sein Posten wiederum übernimmt Eric Ridenour ab dem 1. Januar 2006. Auf derletzten Konzerntagung wurde er für drei Jahren zum Chrysler-Vorstandsmitglied bestellt.
Nach zehn Jahren an der Konzernspitze sagte man Schrempp schon letztes Jahr nach, er werde vorzeitig zurücktreten. Sein großes Ziel war es, aus Diamler-Crysler eine „Welt-AG“ zu schaffen.Die Fusion von Daimler Benz und dem US-Autohersteller Chrysler schuf 1998 die Grundlage für sein Vorhaben.
Auch der japanische Hersteller Mitsubishi sollte Teil der „Welt-AG“ werden. Trotz aller Bemühungen scheiterte seine Vision im vergangenen Jahr. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten verweigertedas ohnehin schon angeschlagene Unternehmen Mitsubishi dieÃ’Â Zahlung weiterer finanzieller Mittel.
In Folge dessen sanken die Verkaufszahlen auf dem japanischen Automarkt. Obwohl die operative Partnerschaft fortgesetzt wurde, hat man schon damals den Rücktritt Schrempps gefordert.
Obwohl Mercedes-Gruppenchef Eckhard Cordes als Favorit fürdie Nachfolge Schrempps gehandelt wurde, wird nun Chrysler-Chef Zetsche diesen Posten übernehmen. Als möglicher Grund könnte ihm der Ruf als „erfolgreicher Sanierer“Ã’Â geholfen haben. ErÃ’Â hatte den angeschlagenen US-Hersteller wieder in die Gewinnzone zurückgeführt.
Das letzte Jahr war sehr schwierig für dieDaimler-Chrysler AG. Nicht nur der Rückschlag mit dem Partner Mitsubishi trafen den Konzern, sondern auch die Kleinwagensparte Smart machte den Konzernführern zu schaffen.
Diese schrieb dunkelrote Zahlen. Auch das Flaggschiff Mercedes machte negative Schlagzeilen. Die Marke machte durch Qualitätsprobleme von sich reden und fiel ebenfalls in die Verlustzone.
Jüngsten Geschäftsdaten zufolge sei Mercedes nun aber wieder dabei schwarze Zahlen zu schreiben. Die Gerüchte um angebliche Arbeiterentlassungen dementierte die Konzernspitze.
Quelle:Ã’Â N24 Home