Mit einem eindeutigen Wahlergebnis von 97 Prozent ist das Schicksal derRAPublik entschieden. Die Spartensendung über deutschen HipHop wird wieder in das Programm von Jam FM aufgenommen und bekommt dazu noch einen neuen Sendeplatz.
Wie bereits berichtet wurde im August die Sendung „RAPublik“, moderiert von HipHop-Urgestein Nico Bielefeld, von ihrem Radiosender Jam FM abgesetzt. Daraufhin kam eine Welledes Protests ins Rollen, die so stark wurde, dass sie von der Geschäftsführung des Berliner Radiosenders nicht ignoriert werden konnte. Sowohl die Fans der Sendung, als auch verschiedeneOnline-Portale forderten die Rückkehr der Show.
Mit zunächst vorläufigem Erfolg: Jam FM rief über seine Webseite eine Abstimmung ins Leben, die über das Schicksal der RAPublik entscheiden sollte. Davon angespornt geriet die“Pro-RAPublik“ – Gemeinde erst richtig in Fahrt. Auf einschlägigen Seiten, wie zum Beispiel MZEE.com oder Rap.de, wurden die Fans des deutschen HipHops aufgefordertfür die RAPublik zu stimmen.
Jetzt ist das „Wahlergebnis“ offiziell bekannt gegeben worden: 97 Prozent der Hörer stimmten für die „RAPublik„. Das ist eindeutig. Ein wirklicher Kommentar von JamFM-Seite bleibt leider aus. In einem etwas spärlichen Audiokommentar gab der neue Geschäftsführer, Matthias Gülzow, als seine erste Amtshandlung nun die Rückkehr der Showbekannt.
Neben dem „Wahlsieg“ gibt es aber noch einen weiteren Grund für die „RAPublik„-Fans sich zu freuen: Der so oft kritisierte Sendeplatz am Mittwoch um 22:00 Uhr wurdegeändert. Ab sofort läuft die Show am Sonntagabend um 20:00h Uhr. Am 04. November geht’s wieder los. Jetzt liegt es an Nico Bielefeld seinen Fans zu beweisen, dass seine „RAPublik“ den Aufwand Wert war.
Quelle: Jam FM.de
Streit um die „RAPublik“
Mitte August nahm der Berliner Radiosender Jam FM die Deutschrap-Show „RAPublik“ aus dem Programm und löste damit eine Welle des Protestes aus. Nun legt der Sender das Schicksal der Sendung indie Hände der Hörer. In einer Online-Abstimmung soll über eine Wiederaufnahme der Show entschieden werden.
Die Sendung „RAPublik“ gehörte zu den wenigen Radiosendungen, die sich auf den Bereich „deutscher HipHop“ spezialisiert haben. Moderiert wurde die Show von NicoBielefeld, der in ihrem Verlauf jeden deutschen HipHop-Act mit Rang und Namen – und jeden, der zu seinem Namen noch einen Rang bekommen sollte – als seinen Gast begrüßen durfte.
Nach sechs Jahren aber setzte Jam FM dem Treiben ein Ende. Auf eine Verlegung des Sendeplatzes von Samsta- auf Mittwochabend, folgte schließlich am 20. August das endgültige Aus derSendung.
Damit löste der Sender eine Welle der Entrüstung aus. MZEE.com sprach vom Verlust „einer wichtigen Plattform für HipHop in den deutschen Medien“ und Nico Bielefeld unterstellte, dass „die Relevanz von HipHop aus Deutschland scheinbar immer nochunterschätzt“ würde.
Aber nicht nur Moderator und Presse waren enttäuscht. Auch die Fans reagierten empört. Nach einem Aufruf von Nico Bielefeld, per E-Mail gegen die Entscheidung zu protestieren, war dieResonanz derart groß, dass sich der Sender schließlich zu einer öffentlichen Stellungnahme genötigt sah.
Am 17. September veröffentlichte Geschäftsführer FrankNordmann ein Schreiben, in dem er die Gründe für das Ende der Sendung erläuterte. „Die Entscheidung“ sei ihm „keineswegs leicht gefallen, da […] Nico eine Koryphäe auf dem Gebiet des Deutschen HipHop“ sei und „seine Sendungen immer hervorragend recherchiert und qualitativhochwertig präsentiert„. Allerdings sei man „als privatwirtschaftliches Unternehmen […] darauf angewiesen, dass die z.T. sehr teurenProgrammproduktionen – auch, bzw. gerade die, von ultra-crediblen Programminhalten – immer durch den freien Markt gegenfinanziert“ werden müssen. Dennoch räumte er einen eventuellenFehler ein und versprach im weiteren Verlauf des Schreibens eine „Diskussion bzgl. einer möglichen Rückkehr der RAPublik„.
Die fand dann wohl auch statt – doch scheinbar ohne eindeutiges Ergebnis. Deshalb liegt es jetzt in den Händen der Hörer zu entscheiden: Mit Hilfe einer Abstimmung auf der Jam FM-Homepage soll über die Zukunft der „RAPublik“ entschieden werden. Ob das Ergebnisauch wirklich Einfluss auf die Entscheidung hat, bleibt jedoch noch abzuwarten.