Militärischer Sprengstoff bei Anschlag verwendet

Bei den Terroranschlägen in London vom vergangenen Donnerstag ist Sprengstoff ausmilitärischen Beständen benutzt worden. Wie die Terroristen jedoch an den Sprengstoff kamen, ist bisher ungeklärt.

Das sei „sehr beunruhigend„, sagte der Chef einer französischen Koordinationsstelle zur Terrorbekämpfung, Christophe Chaboud, nach Beratungen mit Scotland Yard. Diebisherigen Untersuchungen der Opfer ergaben, dass die Verletzungen der Beteiligten nicht groß, aber sehr stark gewesen seien, zitierte die Zeitung „The Independent“ am Dienstag. Außerdemwird nach laut einem Bericht der „Times“ vermutet, dass alle vier Bomben von demselben Mann hergestellt wurden.

Bei dem Terroranschlag vom vergangenen Donnerstag kamen mindestens 52 Menschen ums Leben und viele hunderte wurden verletzt.

Fünf Hausdurchsuchungen am Dienstag

In Nordengland wurden am Dienstag fünf Wohnungen durchsucht. Diese Untersuchungen seien ein „bedeutender“ Teil der Ermittlungen und sie werden im Rahmen der Informationen der Nachrichtendienste durchgeführt, sagte eine Sprecherin der Londoner Polizei. Des Weiteren ist dieser Einsatz der Erste, welcher in direktem Zusammenhang mit den Anschlägen steht.

Außerdem soll unter den gefundenen Toten an einem Anschlagsort ein Täter gefunden worden sein, dieses berichtete die Zeitung „The Times“. Es wird vermutet, dass der Täter die Bombe gehalten hat oder auf ihr saß.

„Einer der zwei könnte der Bomber gewesen sein“, wird der Polizist zitiert. Eine Stellungnahme bezüglich dieser Informationen lieferte die Polizei bis heute jedoch noch nicht.

Ã’Â

Die Durchsuchungsbeschlüsse wurden hauptsächlich in der Nähe von Leeds durchgeführt, allesamt seien entsprechend der Anti-Terror-Gesetze des Landes ergangen, sagte die Polizeisprecherin.

Eine Vielzahl von Moslems halten sich in Leeds auf, dort befindet sich eine der größten Gemeinden für Moslems in gesamt Großbritannien.

Im Moment sind mehrere Hundert Polizisten mit der Auswertung der Materialen von den Anschlägen beschäftigt. 2500 Überwachungskameras und Hinweise von 2000 Anrufern werden derzeit untersucht, um möglicherweise eine Spur auf den Täter erhalten. Bisher wird davon ausgegangen, dass eine zurzeit noch unbekannte Unterorganisation der El-Kaida hinter den Anschlägen steckt.

Ã’Â
Forderung nach schärferen Sicherheitsmaßnahmen klingt durch

Einer neuen Umfrage zufolge ist die Mehrheit des britischen Volks für eine Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen, um das Risiko durch weitere Anschläge zu verringern. 86 Prozent der Befragten würden erweiterte Befugnisse der Polizei zur Festnahme von Terror-Verdächtigen unterstützen, dies berichtete ebenfalls „The Times“. Sogar 88 Prozent seien für schärfere Einreisekontrollen nach Großbritannien, wie es auch schon in den USA der Fall ist. Eine Umstellung des Alltags stößt jedoch bei dem Großteil der Briten auf Ablehnung. Nur 21 Prozent gaben an, ihre Routen für Fahrten nach und in London zu ändern.

Quelle: N-TV Online

Kommentieren