Carsten Maschmeyer gegen Gefängnisstrafe für Steuerhinterzieher

Carsten Maschmeyer, Unternehmer, Investor und Inhaber der Maschmeyer Group, spricht sich gegen Gefängnisstrafen für Steuersünder aus. „Die Entscheidung des Bundesgerichtshofs, dass für Steuerhinterziehungen jenseits von einer Million Euro keine Bewährung bei Freiheitsstrafen möglich ist, ist aus einer Vielzahl von Gründen wahrscheinlich keine Abschreckung, für das Gemeinwohl teilweise sogar schädlich und in manchen Fällen schlicht ungerecht„, schreibt der ehemalige Inhaber des Finanzvertriebs AWD am Tag des Prozessbeginns gegen den Präsidenten des FC Bayern München, Uli Hoeneß, in einem Gastbeitrag für das „Handelsblatt“ (Montagausgabe). Hoeneß muss sich in seiner Steueraffäre vor Gericht verantworten.

Der Schaden, den Steuerhinterzieher anrichten, sei „ausschließlich finanzieller Art„. In einer Gesellschaft, „bei der die Rechtsprechung selbst bei tödlichen Unfällen unter Alkoholeinfluss häufig nur eine Bewährungsstrafe verhängt, steht eine Freiheitsstrafe für Steuertäter in keinem Verhältnis„, schreibt Maschmeyer. Sie stellten schließlich keine Gefahr für die Allgemeinheit dar.

Deswegen plädiere ich für drastisch erhöhte Steuernachzahlungen und Geldstrafen an Stelle von Freiheitsstrafen. Lieber eine volle Staatskasse als einen vollen Knast„, heißt es weiter. Überspitzt könne man sagen: „Wer die Kuh ins Gefängnis sperrt, kann sie nicht mehr melken.

Und in einigen Fällen gingen sogar Arbeitsplätze verloren. Das könne nicht im Interesse der Gesellschaft und des Fiskus sein, so Maschmeyer.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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