Die Online-Petition gegen den Moderator Markus Lanz hat nun auch offiziell ihr Ende gefunden. Am Montag übergab Maren Müller, die Inititatorin des Aufrufs, zwei ZDF-Vertretern im Landesstudio Sachsen eine CD mit den Namen von rund 230.000 Unterzeichnern, die sich bis Ende Januar an der Aktion beteiligt hatten. Wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet, sei am Tag darauf bei der Leipzigerin ein zweiseitiger Brief von ZDF-Intendant Thomas Bellut eingegangen, in dem er auf das Interview von Markus Lanz mit der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht einging, an dem sich der Unmut entzündet hatte.
„Kritik an unseren Sendungen nehmen wir im ZDF sehr ernst„, schreibt Bellut. „Im Ergebnis sehen alle Beteiligten, dass das Insistieren und die Unterbrechungen mit so viel Nachdruck erfolgten, dass die sachlich-inhaltliche Auseinandersetzung in den Hintergrund geriet.“ In der umstrittenen Talkshow vom 16. Januar hatte sich nicht nur Gastgeber Lanz, sondern auch „Stern“-Journalist Hans-Ulrich Jörges gegen Wagenknecht in Stellung gebracht.
Laut Bellut sei „die Konstellation der Gesprächsteilnehmer unausgewogen“ gewesen und somit „für die Gesprächsführung problematisch„. Trotzdem sehe das ZDF in Lanz „auch zukünftig einen Moderator, der in seinen Gesprächen weiterhin Haltung einnimmt und seine Meinung als Stellvertreter der Zuschauer zum Ausdruck bringen kann„. Müller will nun mit Gleichgesinnten einen Verein gründen, der sich „Ständige Publikumskonferenz für die öffentlich-rechtlichen Medien“ nennt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur