Gefahr von Keim-Infektionen durch Hygienemängel in NRW-Kliniken

In zahlreichen Krankenhäusern Nordrhein-Westfalens leiden Patienten unter akuten Hygienemängeln. Das dokumentiert eine landesweite Recherche der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (Dienstagausgabe). Danach besteht in vielen Kliniken ein erhöhtes Risiko für Infektionen mit multiresistenten Keimen.

Die Zeitung berichtet von rund 300 Hinweisen auf konkrete Missstände in NRW-Kliniken. Dem Blatt liegen Unterlagen, Dokumente, eidesstattliche Versicherungen und Fotos vor. Sie stammen von medizinischem Personal, Patienten sowie Angehörigen und beschreiben zum Teil „katastrophale hygienische Zustände„: Blutbefleckte Fußböden, dreckige Bettwäsche, zu wenige und verschmutzte Sanitärbereiche seien keine Ausnahme.

Das Klinikpersonal diene oft eher der Verbreitung als der Vermeidung von Keimen. „Ärzte, Schwestern und Pfleger ohne Mundschutz und Handschuhe“ seien nach übereinstimmenden Berichten auch auf Isolierzimmern anzutreffen. Personalnot verschärfe die Lage.

Die Leistungen mancher Reinigungskräfte gelten weithin als „erschreckend„. Die Zeitung hat 48 Krankenhäuser mit Vorwürfen konfrontiert. In den Krankenhäusern werden jährlich rund 1,75 Millionen Patienten stationär und ambulant versorgt.

Einige Kliniken räumten Hygieneverstöße ein. Viele wichen konkreten Fragen aus. Andere antworteten gar nicht.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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