Russell Simmons gegen Schimpfworte

In den Lyrcis der meisten Rapper finden sich Wörter wie „Ho“ oder „Nigger“wieder. Der amerikanische Plattenboss und Gründer von Def Jam, Russell Simmons (49), hat nun verkündet, dass dagegen etwas getan werden müsse.

Es gäbe mehrere Möglichkeiten, den Rap fluchfrei zu bekommen. Zum einen wäre da die Selbstkontrolle der Künstler. Zudem könnten die Wörter rausgeschnitten oderübergepiept werden. „Wenn wir auf öffentlichen Kanälen zu hören sind, müssen wir Sachen sagen, die die Leute verdauen können“, meint Russelldazu. Selbst wenn man in seiner Musik unschöne Sachen verarbeitet, könne man den Text dazu wenigstens jugendtauglich verpacken, ist er weiter der Meinung. Zudem ist er überzeugt, dassviele Leute die Beleidigungen gar nicht erst hören wollen.

Die Wurzel dieser Diskussion liegt ein wenig zurück. Dort bezeichnete der Radiomoderator Don Imus die Spielerinnen des Basketballteams der Rutgers University als „nappy headed hoes“, wasungefähr krausköpfige Huren bedeutet. Der Mann musste seinen Stuhl räumen und die Diskussion war entbrannt, die Hip Hopper gerieten schnell ins Visier. Doch Russell Simmons sieht dieGeschichte auch aus der Perspektive der Musikschaffenden. „Rap-Musiker werden oft für die gesellschaftlichen Probleme verantwortlich gemacht, aber sie halten uns nur einenSpiegel vor. Es ändert nichts, wenn man den Spiegel zerbricht“, meint er.

Doch wo viele Moralapostel ein Problem sehen, haben die Betroffenen keins. Worte wie „Nigger“ seien inzwischen in den Wortschatz integriert und die Farbigen reden sich mit selbigen an. DerPlattenboss ist frohen Mutes, dass die Künstler und die Musikindustrie auf Selbstkontrolle setzen.

Einer der Urväter des HipHop, Africa Bambata, ist derselben Meinung wie Simmons. Die neue Generation um 50 Cent oder Ludacris ist in der Diskussion allerdings sehr kleinlaut.

Quelle: Tagesschau Online

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