Sicherheitsmaßnahmen in Deutschland erhöht

Berlin – Aufgrund der am Donnerstag verübten Anschlägeauf drei U-Bahnen und einen Doppeldecker-Bus in London appelierte Innenminister Otto Schily (SPD) an die Bürger zu erhöhter Wachsamkeit. Derzeit liegen keine Hinweise auf Gefährdungvor, dennoch wurden die Sicherheitsmaßnahmen in der Bundesrepubik verschärft.

„Es handelt sich um einen heimtückischen verbrecherischen Anschlag nach dem Muster der Anschläge in New York, Madrid, Istanbul und anderen Orten der Erde“, so der Innenminister. Außerdem: „Wir haben keine Hinweise auf eine erhöhte Gefährdungslage in Deutschland.“ Dennoch seien die Sicherheitsmaßnahmen erhöht worden: Polizeikräfte überwachen den Bahnverkehr, die Flughäfen und die Grenzen, britische Einrichtunge seien erneut besonders überprüft worden.

Das gemeinsame Terrorabwehrzentrum in Berlin-Treptow rief den Ereignisfall aus, so Schilly. Es gebe telefonische Konferenzen des Staatsschutzes. Der Minister appelierte an die Brüger Deutschlands, nicht in Panik zu verfallen, dennoch wachsam zu sein. Auch er sei noch in der Unkenntnis, ob unter de Opfern der Anschläge in London Deutsche seien. Außerdem sagte er, in Englands Hauptstadt sei mit einer größeren Zahl von Opfern und Toten zu rechnen. Die verbrecherischen Anschläge ähneln den in Madrid.



(Anschlag auf Atocha-Bahnhof in Madrid)

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) verurteilte ebenfalls die Terroranschläge und versprach Großbritannien Deutschlands Unterstützung. „Diese heimtückischen Taten, die Leben und Gesundheit vieler Unschuldiger kosteten, wird von mir wie von allen Teilnehmern des G-8-Gipfels auf das schärfste verurteilt“, so Schröder. Deutschlands Bundespräsident Horst Köhler (CDU) bezeichnete die Anschläge als „barbarisch“. „Wieder haben Terroristen in ihrer ganzen Bösartigkeit zugeschlagen“, lies Köhler in einem Telegramm an die britische Königin Elisabeth II. verlauten. Außenminister Joschka Fischer (Grüne) sagte, die Anschläge seien menschenverachtend. Deutschland empfinde tiefes Mitgefühl und ist entsetzt über die abscheuliche Tat. „Wer immer die Hintermänner dieser blutigen Tat sind, im Islam können sie keine Rechtfertigung für ihre Tat finden“, so Nadeem Elyas, Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland.

Am Freitag sieht Schily vor, selbst nach London zu fliegen, um sich vor Ort über die Lage zu informieren. Angesichts dessen verschob er seinen eigentlicht für morgen angesehenen Auftritt als Zeuge vor dem Visa-Untersuchungsausschuss des Bundestages. Er nahm damit ein ausdrückliches Angebot des Ausschussvorsitzenden Hans-Peter Uhl auf, dies teilte eine Sprecherin des CSU-Politikers mit.

Quelle: Spiegel Online

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