Berlin – Die Mehrheit der Bundesbürger ist für die Einführung einer Pkw-Maut auf deutschen Autobahnen. Allerdings wollen nicht alle Befürworter auch selbst die Gebühr bezahlen. Das ist das Ergebnis einer exklusiven Forsa-Umfrage für „Handelsblatt-Online“ unter 1.001 Befragten.
Danach sind 22 Prozent der Deutschen für eine Pkw-Maut und 35 Prozent für eine Pkw-Maut nur für Ausländer. 41 Prozent der Befragten lehnen eine Gebühr auf Autobahnen ab. Eine Pkw-Maut für Ausländer hatte CSU-Chef Horst Seehofer zur Bedingung für Koalitionsverhandlungen mit der CDU gemacht.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lehnt das bisher ab. In der Maut-Frage gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Anhängern der Parteien: Während bei der CDU nur jeder fünfte Befragte (21 Prozent) für eine allgemeine Pkw-Maut ist, fände jeder Dritte (38 Prozent) eine Pkw-Maut für Ausländer gut. Die CSU-Anhänger äußerten sich bei dem Thema parteikonform.
Jeder Dritte (37 Prozent) ist für eine Maut für alle, fast die Hälfte (48 Prozent) befürwortet eine Pkw-Maut für Ausländer und nur 14 Prozent sind gegen eine Gebühr auf Autobahnen. Deutliche Unterschiede gibt es zwischen Ost und West: Die Ostdeutschen sind mehrheitlich gegen eine Pkw-Maut (56 Prozent). Im Westen sind es 38 Prozent.
Im Osten plädieren elf Prozent der Bürger für eine gesamte Abgabe, 28 Prozent für eine Abgabe für ausländische Pkw. Im Westen ergibt die Befragung: 24 Prozent der Deutschen wollen eine Pkw-Maut, 36 Prozent eine für Ausländer.
dts Nachrichtenagentur