Initiative gegen „Phubbing“ – mangelnde Aufmerksamkeit in der Realität

Initiative gegen „Phubbing“ – mangelnde Aufmerksamkeit in der Realität

Wer war noch nicht in dieser Situation? Ein schönes gemütliches Essen mit Freunden und die Konversation stoppt, weil alle mit ihrem Handy beschäftigt sind.

Seitdem jeder ein Smartphone besitzt, Internetflats und SmS immer günstiger werden, steht der ständigen Erreichbarkeit nichts mehr im Weg. Doch was lösen wir damit eigentlich in der realen Welt aus? Es ist ja schon erstaunlich, dass man jedem mitteilen kann, wo man sich mit wem trifft. Doch findet dieses Treffen dann eigentlich nur virtuell statt, wenn man sich doch nicht richtig unterhält?

Sogar Restaurant und Café Besitzer stört die mangelnde Aufmerksamkeit ihrer Gäste, doch unternehmen können sie nichts und werben sogar mit Free Wifi um mehr Gäste anzulocken.

Für dieses nicht-soziale Verhalten gibt es nun auch eine Bezeichnung: „Phubbing“. Dies ist eine Wortkombination aus dem englischen „Phone“ und „snubbing“, was so viel heißt, wie jemanden vor den Kopf stoßen. Daher werden als „Phubber“ diejenigen genannt, die sich mehr mit ihren sozialen Netzwerken beschäftigen als mit ihren Mitmenschen, die ihnen gerade gegenüber sitzen.

Alex Heigh, ein australischer Student, erlebte dieses Phänomen auch tagtäglich und startete vor einen Jahr die Kampagne „Stop Phubbing“. Mit seiner Initiative will er dazu aufrufen, die Smartphones zur Seite zu legen und wieder zu leben.

„Just imagine couples of the future sitting in silence. Relationships based on status updates”, schreibt er auf seiner Internetseite ( stopphubbing.com)

Dort sind unter anderem Statistiken aufgelistet, wo am meisten „phubbing“ stattfindet und, dass „Phubbern“ das Essen schlechter schmeckt. Als Werbe-Gag kann der Websitebesucher auch einen vorgefertigten Brief ausfüllen, in dem man selbst höflich darum bitten kann, das Smartphone doch mal zur Seite zu legen. Also: Wenn euer bester Freund ein „Phubber“ ist schickt ihm doch einfach mal diesen Brief. Mal seh’n wie er dann reagiert…

Auf die Frage, wie er damit Geld verdient, antwortet der 23 jährige Student schlicht: „Gar nicht“. Er wolle einfach nur eine Veränderung hervorrufen und die Atmosphäre unter Freunden wieder persönlicher machen.

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