Eine Taxifahrerin wurde nachts von einem angetrunkenen Mann begrapscht. Ein paar Tage später verweigerte sie demselben Fahrgast eine Fahrt und verlor daraufhin ihren Job.
Deggendorf – Manuela Klier (27) ist seit sieben Jahren Taxifahrerin. In dieser Zeit hat sie einige kuriose Situationen erlebt, doch jetzt hat sich wegen eines „Grapschers“ ihren Job verloren.
Es war der Nachmittag des 22. Dezember, als die Taxifahrerin einen offenbar angetrunkenen Mann in ihren Wagen einsteigen ließ. Bereits nach kurzer Zeit begann der Mann zudringlich zu werden und berührt die 27-Jährige unsittlich. Die junge Taxifahrerin reagierte professionell und fuhr den Mann trotzdem nach Hause. Nach Schichtende ging sie zur Polizei und erstattete Anzeige.
Wenige Tage später wird sie zu einer Tankstelle gerufen. Als sie den Fahrgast sieht, traut sie ihren Augen kaum, denn vor dem Taxis steht der „Grapscher“ vom letzten Mal. Freundlich gibt sie ihm zu verstehen, dass sie ihn nicht befördern, sondern ihm einen Kollegen schicken will. Der Polizeichef von Deggendorf sagt, dass die Taxifahrerin absolut korrekt gehandelt habe, doch die Chefin des Taxiunternehmens sieht das ganz anders und entlässt die 27-Jährige fristlos. Die Begründung: Manuela Klier sei ungeeignet für den Job.
Die Taxiunternehmerin, der selbst schon einmal eine Waffe an den Kopf gehalten worden sein soll, glaubt offenbar, aus Fürsorgepflicht zu handeln. Klier müsse geschützt werden, sagt sie, denn betrunkene Kunden gehörten nun einmal zum Geschäft.
Unverständnis bei den Kollegen
Kliers Kollegen sind entsetzt, denn die junge Frau ist in sieben Jahren nicht einmal negativ aufgefallen. Im Gegenteil, sogar ihre Chefin bescheinigt ihr Zuverlässigkeit – doch das alles schütze sie nicht vor der Entlassung.
Quelle: Sueddeutsche Online
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