Wo kann man etwas stehlen und dafür dann legal Finderlohn kassieren? Neuseeland macht’s möglich – dort wurden einem Dieb vor Gericht 100.000 Dollar Finderlohn zugesprochen.
Da fragt man sich wirklich, wer der größere Verbrecher ist: Der Dieb, der seine Beute zurückgibt, und dafür Finderlohn kassiert, oder der Richter, der ihm diesen zuspricht?
2007 hatten ein Mann und sein Komplize in Neuseeland 96 Medaillen im Wert von fünf Millionen Dollar (3,17 Millionen Euro) aus einem Militär-Museum gestohlen. Darunter neun Victoria-Kreuze, die als höchste Tapferkeitsmedaillen im britischen Commonwealth gelten.
Später gaben die Männer anonym über einen Anwalt das Diebesgut zurück und erhielten einen stattlichen Finderlohn von 100.000 Dollar (rund 63.505 Euro). Der Komplize bekam ein schlechtes Gewissen und gab seinen Anteil zurück.
Geld kann nur schwer zurückgefordert werden
Der Haupttäter sieht das allerdings anders, er freut sich auf das Geld, wenn er seine 13-jährige Strafe auf der Nordinsel Neuseelands abgesessen hat. Denn das Oberste Gericht in Wellington entschied, dass der Täter den Finderlohn in jedem Fall verdient habe.
Weder die Polizei noch die Stifter der Auszeichnungen haben einen offiziellen Anspruch auf Entschädigung, da sie keine Opfer der Tat sind, urteilte das Gericht. Deshalb kann das Geld auch nicht zurückgefordert werden. Die Polizei kann höchstens versuchen, das Geld über ein neues Strafverfahren zurückzuverlangen.
Quelle: Heute AT
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