US-Armee hält Tötung von Kindern für zulässig

Die US-Armee verteidigt einen Luftanschlag in Afghanistan, bei dem drei Kinder ihr Leben verloren. Ihre Rechtfertigung: Auch Kinder haben „potentiell feindliche Absichten“.

Im Oktober gab es einen Vorfall in Afghanistan, bei dem die US-Armee drei Kinder im Alter von acht, zehn und zwölf Jahren per Luftschlag tötete. Die Armee sieht aber keinen Fehler in ihrem Vorgehen. „Manche afghanische Kinder sind keine unbeteiligten Zuschauer“, titelt ein Artikel der amerikanischen Military Times.

Die Soldaten sichteten die Kinder bei der Sammlung von Tierkot. In Südafghanistan wird Tierkot als Brennstoff verwendet – somit hatten die Kinder in den Augen der Soldaten „böse Absichten“. Die International Security Assistance Force (ISAF) bestätigte den Luftschlag und die Tötung der „drei Aufständischen“.

Allerdings bestreitet die Military Times die Unschuld der Kinder vehement und rechtfertigt deren Tötung, denn schließlich hätten diese in der Wüste ein Loch gegraben, um dort einen improvisierten Sprengsatz zu platzieren. Es wäre möglich, dass die Kinder im Auftrag der Taliban handelten. In Afghanistan werde nicht nur nach „Männern im Militäralter“ gesucht, sondern auch nach „Kindern mit potentiell feindlichen Absichten“ – so Oberstleutnant Marion Carrington.

Taliban rekrutieren Kinder für den Krieg

Die UNO berichtete, dass es 2011 in Afghanistan 316 dokumentierte Fälle der Rekrutierung von Kindern gab – vor allem durch die Taliban. Elf Kinder, darunter ein achtjähriges Mädchen, kamen bei Selbstmord-Attentaten ums Leben.

Jetzt machen die Taliban die US-Armee für den Tod der Kinder verantwortlich – die Armee allerdings weist die Schuld von sich und schiebt sie auf die Taliban.

Quelle: Deutsch-Türkische-Nachrichten Online

Bild:
(c) Siegfried Fries / Pixelio.de

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