Kirche verbietet BVB-Grabstein für Neunjährigen

Ein neunjähriger Junge, der an einem Hirntumor verstarb, wünschte sich nichts lieber als einen Grabstein mit dem Logo seines Lieblingsclubs Borussia Dortmund, doch die Kirche verbietet das – massive Proteste im Internet sind die Folge.

Der an Krebs erkrankte Jens Pascal war ein großer BVB-Fan. Ein halbes Jahr vor seinem Tod im Mai ermöglichte man ihm ein persönliches Treffen mit seinen Idolen: Die Fußballprofis von Borussia Dortmund besuchten im Dezember die Dortmunder Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Die Freude des Neunjährigen war groß als er Verteidiger Marcel Schmelzer, Torwart Roman Weidenfeller, Kapitän Sebastian Kehl und Trainer Jürgen Klopp traf.

„Wenn ich gestorben bin, dann möchte ich einen Grabstein mit dem Club-Logo haben“, ließ er seine Mutter wissen. Natürlich wollten die Eltern dem Wunsch des Jungen nachkommen und ließen einen „BVB-Grabstein“ entwerfen.  Anfang Juli sollte er bei der katholischen Kirchengemeinde Mariä Heimsuchung in Dortmund Bodelschwingh, wo Jens begraben liegt, aufgestellt werden.

Kirchenvorstand lehnt Grabstein ab

Doch der schmale Grabstein, auf dem später auch ein Fußball liegen soll, mit dem BVB-Logo nebst dem Spruch „Echte Liebe“ – ein Slogan, den Borussia Dortmund auch selbst verwendet,  ist laut zuständigem Kirchenvorstand dem Ort eines katholischen Friedhofs nicht angemessen und lehnt ihn ab.

Jetzt möchte die Familie für Pacals letzten Wunsch kämpfen und hat bereits Rückhalt von  50.000 Menschen einer Unterstützergruppe, die bei Facebook gegründet wurde. Darunter auch zahlreiche Schalke-Fans, denen der Wunsch der Familie wichtiger ist als die sportliche Rivalität.

Die Kirche jedoch bleibt bei der Entscheidung, dass Inschriften und Darstellungen, welche der christlichen Religion nicht entsprechen, auf Grabmälern verboten sind.

Einigung doch noch möglich?

Am letzten Dienstag hat die Kirchengemeinde Mariä Heimsuchung eine Erklärung veröffentlicht und bekräftigt, dass sie an einer einvernehmlichen Lösung mit den Angehörigen interessiert ist. Bleibt also doch noch Hoffnung, dass Pascals Wunsch erfüllt wird.

Quelle: Spiegel Online

Bild:
(c) BVB.de

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