Knutsch-Attentäter verliert Job

Busfahrer Erik P. (64, Name geändert) ist ein absoluter Kussliebhaber. Gerne möchte er das mit so vielen Menschen wie möglich teilen – sehr zum Leidwesen einer 21-jährigen Mitfahrerin. Er versuchte sie zu küssen – sie erstattete Anzeige.

Der Kussversuch an der 21-Jährigen passierte bereits im Mai – schon damals stand der Knutsch-Attentäter vor Gericht. Die Auszubildende erstatte Anzeige, nachdem Eric P. versucht hatte, sie mit Gewalt zu küssen. Das Urteil vom Amtsgericht damals: 1.750 Euro Geldstrafe wegen Nötigung. Aber das war nicht das Ende vom Lied.

Knutsch-Attentäter legte Berufung ein

In der Berufungsverhandlung trafen sich Täter und Opfer wieder. Sonja F. berichtete vom 16. September 2011, als sie einfach nur schnell nach Hause wollte. Sie nahm Linie 635 nach Vilich-Müldorf – ihr Busfahrer war Erik P.. Dieser überlegte während der Fahrt, wie er am besten an einem Kuss von der jungen Frau gelangen könnte. Er drehte eine Extra-Runde: Statt die angehende Immobilienkauffrau an der Endhaltestelle aussteigen zu lassen, fuhr er mit ihr an einen Wendeplatz, wo er zehn Minuten Pause machen wollte.

Die junge Frau wollte flüchten, doch der 64-Jährige packte sie an den Armen: „Dann kam er mit seinem Mund immer näher und versuchte, mich zu küssen.“ Erst nach mehrmaligem Nein und Kopfwegdrehen, ließ der Busfahrer sie los.

900 Euro für Kussopfer

Obwohl P. beteuerte, es habe keinen Kussversuch gegeben, glaubte das Gerichte dem Opfer und verknackte den Mann zu einer Geldstrafe von 900 Euro. Dass die Strafe so gering ausfällt, hat er dem Opfer zu verdanken, denn Sonja F. kam es nicht darauf an, dass die Strafe so hoch wie möglich sein sollte, sondern es sollte einfach nicht wieder passieren. Zudem hofft sie, das der Knutsch-Attentäter aus seinem Fehler lernt – das Verfahren wurde vorläufig eingestellt.

„Kuss-Fahrer“ gekündigt

Erik P. hat mittlerweile seine Job verloren. Nach dem Vorfall hatte die Regiobus-Rheinland GmbH dem Mann gekündigt. Von den 900 Euro kann Sonja F. jetzt einige Taxifahrten bezahlen – denn seit diesem Abend fährt die Bonnerin zu späterer Stunde nicht mehr alleine Bus.

Quelle: Express Online

Bild:
(c) Katja Irmschler / Pixelio.de

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