Konzertreview: IGNITE – In der Höhle des Löwen

Mit ihrem melodischen Hardcore haben sich Ignite schon viele Fans geangelt. Nun warendie fünf Kalifornier erneut in Deutschland und haben gezeigt, was sie können. RauteMusik.FM war für euch exklusiv beim Konzert im Löwensaal in Nürnberg!

Ich habe ja schon einiges in Sachen Hardcore-Konzerten erlebt. Ignite hatte ich bislang allerdings nicht gesehen und so freute ich mich sehr darauf, dieses Versäumnis endlich nachzuholen.Außerdem war an diesem Abend ja nicht nur die kalifornische Melodic-Hardcore-Band zu sehen, denn Ignite hatte sich wirklich hochkarätigen Support eingeladen.

Leider kamen wir etwas zu spät am Löwensaal an, der direkt neben dem Nürnberger Zoo liegt. Dort erwartete uns schon eine kleine Schlange am Einlass, die wir schnell überwindenkonnten um die Ticket- und Stempel-Prozedur über uns ergehen zu lassen. Als wir dann im Löwensaal waren, hörten wir gerade die Verabschiedung von Final Prayer, der ersten Vorband. Eigentlich hatte ich mich auf die Berliner gefreut, denn sie machen immer wieder eine sehr gute Show, wasmir später auch von einigen Freunden für diesen Abend bestätigt wurde.

BurnThe8Track

Doch die nächste Band ließ nicht lange auf sich warten. Nachdem dieBühne kurz umgebaut wurde, stürmten BurnThe8Track auf die Bühne und legten mit ihrer Show los. Zwar gab die jungeBand mit ihrem melodiösen Punkrock alles, doch sie ernteten nur verhaltenes Kopfnicken beim Publikum. Nach den Songs gibt es etwas Applaus, eine wirkliche Begeisterung können die vierKanadier jedoch nicht aufbauen. So verbringen BurnThe8Track etwa 25 Minuten auf der Bühne, bis sie für den Umbau Platz machen.

Death Before Dishonor

Draußen neigt sich die Sonne, die durch große Fenster in den Löwensaalscheint, dem Horizont, während sich Death Before Dishonor auf ihren Gig vorbereiten. Nach kurzer Umbauzeit legen dieBostoner los. Schnell ist kaum mehr etwas von Verhaltenheit beim Publikum zu sehen, schon nach kurzer Zeit ist die bei BurnThe8Track leere Fläche vor der Bühne mit einer moshenden Crowdgefüllt. „This is Hardcore“ möchte man denken, wenn man das feiernde Publikum und die harten Riffs der Band hört, auch den ersten Circle Pit und die erstenStagedives des Abends gibt es bei Death Before Dishonor.

Strung Out

Nach kurzer Zeit (und einem sehr abgehenden RauteMusik-Redakteur) ist dannallerdings auch dieser Gig zu Ende und Strung Out betreten die Bühne. Sie passen musikalisch am besten zu Ignite, bringenallerdings nicht so viel Bewegung in den Löwensaal wie Death Before Dishonor. Erst beim dritten Song kommt Leben in den Moshpit und der Pogo beginnt.

Mit viel Freude an der Musik zeigen Strung Out, was sie können und lockern ihre Show mit einigen lustigen Ansagen etwas auf. Nach einer sehr überzeugenden Show verlassen aber dann auchStrung Out unter Applaus die Bühne und machen Platz für ein Urgestein der modernen Hardcore-Szene.

Terror

Zur Show von Terror mussman eigentlich nicht viel sagen. Mit großer Routine legt die Band aus Los Angeles eine gewohnt gute Show hin; das Publikum feiert Terror mit Singalongs, Stagedives und einem gepflegten Moshpit.Terror gilt als beste Einsteigerband für Hardcore-Neulinge und entsprechend gut ist die Resonanz des Publikums. Doch nach einer guten Stunde ist auch dieser Gig vorbei und im Publikum freut mansich auf den Headliner.

Ignite

Bei Ignite ist dieBude voll. Die seit der ersten Band angestaute Hitze ist erdrückend und an den Wänden und Fenstern sammelt sich das Kondenswasser. Die fünf Kalifornier scheint das nicht zu störenund sie legen mit ihrem sehr starken Set los. Während Ignite einen besten Song nach dem anderen spielen, hört man die Crowd mitsingen, beim aktuellen Hit „Let ItBurn“ hüpft die Menge, „Who Sold Out Now“ bringt die Fans zum jubeln.

Nach einem ausgedehnten und sehr guten Solo des Drummers Craig Anderson und demanschließenden Cover von U2 „Sunday, Bloody Sunday“ endet dann die reguläre Show von Ignite. Der Ruf nach einer Zugabe wird im Publikum laut und bevor Ignite wiederauf die Bühne treten, gibt es erst noch eine Ansage von Sea Shepard, einer Initiative, die sich gegen den Walfang einsetzt und von der kalifornischen Band sehr unterstützt wird.

Dann beginnt auch schon der vorletzte Song des Abends. Mit einer Akustik-Gitarre wird“Slow Down“ eingeleitet und ein wenig die Geschwindigkeit herausgenommen. Mit einer langsamen Überleitung geht es dann weiter zum letzten Song, dem Hit von Ignite:“Veteran„. Noch einmal geben Publikum und Band alles, um diesen Abend würdig zu beenden.

Unter großem Applaus verabschieden sich Ignite mit einigen Drumstick- und Plektrum-Spenden und hinterlassen die Erinnerung an ein sehr gelungenes Konzert im Löwensaal. In jedem Fall war dieTour von Ignite ein sehr erlebenswertes Ereignis, das ich jedem, der sich für die Musikrichtung interessiert, nur ans Herz legen kann.

Text: Benedikt Wenck, Bilder: Silvia Schreiber

Kommentieren