Skandal bei American Airlines – weil die Fluglinie einen behinderten Jungen als „Sicherheitsrisiko“ sah, schmiss sie ihn samt Eltern aus der Ersten Klasse. Die Familie musste in der letzten Reihe Zweiter Klasse nach Hause fliegen.
Um ihren 16-jährigen Sohn zu überraschen, buchten Joan und Robert Vanderhorst für den Rückflug Tickets Erster Klasse – ihr Sohn Bende leidet am Down Syndrom. Doch als die Familie am Gate auf den Einstieg wartet, verwehrte ihnen ein Angestellter von American Airlines den Zutritt. „Er sagte, wir dürften nicht an Bord, weil der Pilot unseren Sohn für ein ‚Risiko‘ hält“, so die empörte Mutter, die die gesamte Situation mit ihrem Handy filmte.
625 Dollar für Tickets Erster Klasse bezahlt
„Wir sind schon mindestens 30 Mal mit Bede geflogen, es gab nie Probleme an Bord“, sagt Joan Vanderhorst kopfschüttelnd. 625 Dollar hatte das Paar für den Rückflug von New York nach Los Angeles bezahlt, um ihren Sohn zu verwöhnen. „Er ist noch nie Erster Klasse geflogen, es sollte eine Überraschung sein“, so Bedes Vater.
Auf dem Film des Handys konnte man sehen, dass Bede brav auf seinem Stuhl saß. „Bede ist brav, er hat noch nie Ärger gemacht. Er ist wie alle Kinder hier, und die sind kein ‚Risiko'“, versuchte die verzweifelte Mutter dem Bediensteten zu erklären. Doch dieser ließ sich nicht erweichen und bot der Familie einen anderen Flug an.
Die Eltern wehrten sich und wurden schließlich von der Flughafenpolizei abgeführt. Zu guter Letzt mussten sie dann in der letzten Reihe Zweiter Klasse den Heimflug antreten. „Das war gleich die zweite Diskriminierung“, schimpfte die erboste Mutter.
Eltern wollen Airline verklagen
Zuhause machten die Vanderhorsts American Airlines wegen des Vorfalls ordentlich Dampf. Doch in der Stellungnahme behauptete ein Sprecher der Fluglinie, Bede sei aufgeregt und offensichtlich nicht an die Atmosphäre an einem Flughafen gewöhnt gewesen. Er sei herumgerannt und der Pilot habe vergeblich versucht, ihn zu beruhigen – eine glatte Lüge!
Die verärgerte Familie will die Airline nun verklagen, nicht nur, weil diese den Aufpreis für die Tickets Erster Klasse nicht zurückerstatte. „Es soll eine Lektion sein, dass jeder Mensch mit der gleichen Würde behandelt werden muss“, so Robert Vanderhorst.
Quelle: Express Online
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