Nachbericht Christmas Ball 2007

Nach kurzer Verwirrung an der Kasse treten wir ins CapitolHannover ein und treten auch direkt wieder aus. Die Blase drückt. Das Nötigste erledigt, Jacken werden abgegeben und wir stellen uns vor die noch erfrischend leere Fläche vor derBühne und warten, dass es 20 Uhr wird.


Den Start machen Obscenity Trial.Eine gar nicht mal so schlechte, aber recht unspektakuläre Show. Das Gesamtpaket wirkte zu statisch, ein Lied reiht sich ans nächste und wenn man nicht genau drauf achtet, hätte dasganze Konzert auch ein einziges Lied sein können.

Der einzige, der Bewegung auf die Bühne brachte, war der Sänger und auch der hielt sich eher zurück. Musikalisch gab es aber nichts auszusetzen, die Band hat ihre Songs sauberrübergebracht und wenn auch noch keine rechte Partystimmung aufkommen wollte, hatten die Fans dennoch ihren Spaß.

Es folgte die Umbaupause. Eine lange Umbaupause. Rund eine Stunde stand man, inzwischen mehr oder minder dicht gedrängt, vor der Bühne, vor herunter gelassener Leinwand und schaute sich zuerträglicher Musik sich ständig wiederholende Visualisierungen an. Nicht gerade stimmungsfördernd. Dafür war die Freude umso größer, als die Leinwand endlich wiederhochgezogen wurde und Welle:Erdball die Bühne betraten.

Was für ein Kontrast zum vorherigen Programm. Wer Welle:Erdball schon einmal gesehen hat, kennt die exklusive Show. Wer sie noch nicht kennt, sollte das dringend nachholen. Viel Bewegung auf derBühne und zu jedem Song eine eigene kleine Performance. Mit dabei das klassische Trommeln auf dem Fass zu „Arbeit adelt!“, die Riesenballons im Publikum zu „Schweben, Fliegen und Fallen“, dasFahnenschwenken bei „Hoch die Fahnen“ und viele Licht- und Videospielereien.

Leider nicht in der Setlist stand „Der Telegraph“, da vor dem Auftritt die für diePerformance benötigten Drehplattformen ausgefallen waren. Dafür gab es den Klassiker „Telefonsex“, der bereits 15 Jahre auf dem Buckel hat. Insgesamt war es ein sehr gutes Konzert. GuteBühnenshow, gute Kommunikation mit dem Publikum, Partylaune und auch der Sound war sehr gelungen. Praktisch das rundum-glücklich-Konzertpaket.

Was danach folgte, war alles andere als ein rundum glücklich machend. Denn nachdem Welle:Erdball nach zwei Zugaben die Bühne verließen, kam sie wieder, die böse Leinwand. Eineweitere Stunde Umbaupause mit erträglicher, aber nicht gerade toller Musik und die nervigen Visualisierungen bzw. 10-Sekunden-Videos auf der Leinwand. Dickes Minus für alle, die das geplanthaben.

Nach gefühlten zwei Wochen verschwand die Leinwand aber endlich wieder und gab den Blick auf das Bühnensetting von Unheilig frei. Vielestilvolle Kerzen und das große „Frohes Fest“-Banner, welches schon im Vorfeld erahnen ließ, welche Songs sich in die Unheilige Setlist geschmuggelt hatten.

Unter großem Beifall kam „Der Graf“ auf die Bühne und eröffnete mitgleich zwei Weihnachts-Covern von der „Frohes-Fest“-Scheibe das Konzert. Sichtlich gut gelaunt und voll bei der Sache, brachte die Band natürlich nicht nur Weihnachtslieder – wobei von derWeihnachts-CD fast alle Tracks gespielt wurden – sondern auch Songs wie „Freiheit“, „Astronaut“ und „Auf zum Mond“, die mittlerweile auf keinem Unheilig-Konzert mehr fehlen dürfen.

Alles in allem wurde auch hier ein großartiges Konzert abgeliefert, an das sich jeder Unheilig-Fan noch gern erinnern wird. Die gute Laune des „Grafen“ war einfach so ansteckend, dass manselbst über die 60-minütige Tortur vorher hinwegsehen konnte und das Weihnachtsfest einen gelungenen Abschluss erhielt.

geschrieben von
BadMole

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