Dass Berlin ein teures Pflaster ist, ist allgemein bekannt. Jetzt kritisiert ein Weddinger Architekt mit dem kleinsten und billigsten „Hotel“ (Ein Euro pro Nacht) die Mietpreise der Hauptstadt.
Günstig Wohnen in Berlin – Fehlanzeige. Jetzt boykottiert ein Weddinger Architekt die horrenden Mietpreise Berlins.
Mitten auf dem Gehweg stehen Sperrholzhütten, die den „Hotelgast“ gerade mal durch eine halbe Zentimeter dicke „Wand“ von neugierigen Fußgängern, Betrunkenen und Straßenlärm trennt. In Berlins Mitte kann das jetzt jeder ausprobieren – wie die kuriose Unterkunft aussieht, seht ihr hier.
Übernachtung in winziger Kiste
Amy McKinney (35) aus Neuseeland hat es getan. Seit zehn Tagen übernachtet sie in der skurrilen Unterkunft – einer winzigen Kiste, die in der Schwedter Straße steht. „Wirklich nicht sehr komfortabel. Aber billig. Ich zahle einen Euro pro Nacht. Im Hostel würde ich 18 zahlen“, so die Psychologie-Studentin.
„Wildfremde klopfen an. Neugierige, die sehen wollen, was in der Kiste steckt“, erzählt die Neuseeländerin. Hat sie nachts in einer simplen Holzkiste keine Angst? „Nein. Wenn ich plötzlich die Klappe aufmache, erschrecken sich eher die anderen. Sie erwarten nicht, dass in der Kiste jemand schläft“, erzählt sie lachend. Die 35-Jährige, die sich gerade auf einer Weltreise befindet, ist schon in vielen Hotels abgestiegen, allerdings so schrill wie dieses war bisher keins.
Kritik am teuren Wohnungsmarkt Berlins
Den Bau der 250 Euro teuren Hütte hatte sie selbst tatkräftig unterstützt. Die Mini-Häuser entworfen hat der Weddinger Architekt Van Bo Le-Mentzel (35) – ursprünglich waren die Hütten für einen Workshop im Guggenheim Lab, einem mobilen Labor von BMW, gedacht. Mit der Aktion will der Architekt auf den kritischen Wohnungsmarkt in der Hauptstadt aufmerksam machen.
Eine Woche möchte die Abenteurerin noch bleiben, dann geht es weiter nach Süddeutschland, Belgien und Osteuropa. Und sollten die Mieten dort zu hoch sein, will sie einfach wieder zum Häusle-Bauer werden.
Quelle: BZ Berlin
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