Omi schmuggelte 900 Kilo Drogen

76-Jährige schmuggelt fast eine Tonne Drogen von Holland nach Deutschland – etwa fünf bis acht Kilo waren es pro Tour. Vier Jahre lang foppte sie die Ermittler erfolgreich, jetzt sitzt sie auf der Anklagebank.

Gerade mal 1,50 Meter groß ist die bescheidene Dame, die im Krieg aufgewuchs und vier Kinder großzog. Als ihre Kinder zur Schule gingen, arbeitete sie nebenher als Putzfrau. Heute erhält sie 610 Euro Rente, bekommt 220 Euro Wohngeld und zahlt 404 Euro Miete für ihre kleine Wohnung – nebenbei verdiente sie sich als Drogenkurier ein Zubrot.

„Können sie mal was ausliefern?“

Als ihr alter Kadett Opel den Geist an einer Tankstelle in Venlo aufgab, machten zwei junge Männer Omas Wagen wieder fit und fragten beiläufig: „Können Sie uns mal was ausliefern?“ Die ältere Dame nahm an und fuhr ein halbes Jahr später mit einem Karton, der angeblich mit Waschmittel gefüllt war, und einer Tüte mit Lidl-Einkäufen über die Grenze. An einer Tankstelle erhielt sie dafür 50 Euro „Spritgeld“ – die Tüte mit den Einkäufen durfte sie behalten.

Alle zehn Tage ein neuer Auftrag

Die rüstige Rentnerin war gefragt – alle zehn Tage flatterte ein neuer Auftrag ins Haus. Ihre Telefonnummer machte in Drogenkreisen die Runde. Als einkaufende Omi getarnt schmuggelte sie so jedes Mal zwischen fünf bis acht Kilo Marihuana. Zum Schluss  stieg ihr Honorar bis auf 700 Euro. „Klar – das ging ja nach Gewicht“, so die 76-Jährige aufrichtig.

Was sie wirklich durch die Gegend kutschierte, hinterfragte sie nie. Als die Polizei in Dortmund einen Drogenring hochnahm, tauchte Omis Telefonnummer auf und ein Bandenmitglied verriet: „Das ist die Nummer von der Oma, die die Drogen brachte.“ Jetzt sitzt die ältere Dame auf der Anklagebank, dort, wo sonst die großen Drogenbarone sitzen. Allerdings ist aufgrund Omis Herzkrankheit und Arthrose unklar, wie der ungewöhnliche Prozess weitergehen wird.

Quelle: Express Online

Bild:
(c) Günter Havlena / Pixelio.de

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