Die langjährigen Mieter im kleinen Dorf Berneck in der Schweiz fielen aus allen Wolken, nachdem ihnen die Kündigung ihrer Wohnungen ins Haus flatterte. Das komplette Wohnhaus soll jetzt Asylbewerbern zur Verfügung gestellt werden.
Für die langjährigen Mieter eines schmucken Fachwerkhauses im kleinen Dörfchen Berneck stehen harte Zeiten an. Völlig unerwartet traf sie der Brief ihrer Wohnungskündigung zum 30. September – ihre Miete hatten die Bewohner pünktlich und regelmäßig gezahlt. „Ich habe mit einem unpersönlichen, eingeschriebenen Brief erfahren, dass ich meine Wohnung verliere“, so eine Mieterin empört.
Platz für Asylbewerber benötigt
Das vor drei Jahren renovierte Honglerhaus am Rathausplatz ist ein Schmuckstück – selbst das Bernecker Bauamt hatte seine Büros dort einquartiert. Zunächst dachten die Mieter, dass ihre Wohnungen für weitere Büros gebraucht würden, doch weit gefehlt, ihr Zuhause soll ab Oktober Asylbewerbern zur Verfügung gestellt werden. Gemeindepräsident Jakob Schegg (FDP) bestätigte: „Wir müssen 17 Flüchtlingen Unterkunft gewähren. Sieben haben wir schon – für die anderen zehn stellen wir jetzt das Honglerhaus zur Verfügung.“ Der Gemeinderat sei offen für bessere Vorschläge, allerdings fand sich niemand, der Asylbewerbern Wohnungen vermieten wolle. Zudem läge das Honglerhaus in Sichtweite zum Rathaus und man hätte dadurch die bessere Kontrolle über die neuen Mieter.
Nach diesen Aussagen fragen sich die langjährigen Bewohner des Hauses, die nie Probleme verursachten, nun doch, ob sie weniger wert sind, als die „Fremden“. SVP-Kantonsrat Mike Egger (19) möchte die Betroffenen unterstützen. „Die Gemeinde will keine Lösung suchen. Es gibt mindestens fünf Alternativen. So etwas darf nie wieder vorkommen“, so seine Worte. Für die Betroffenen ist das allerdings kein großer Trost.
Quelle: Blick CH
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