Ungarns umstrittener Medienrat duldet keine Witze über Tiere. Wie jetzt bekannt wurde, verurteilte der Rat einen Radiosender zu einer Geldstrafe, weil sich ein Moderator Scherze über Pandabären und Schildkröten erlaubt hatte.
Ein Moderator von NeoFM alberte in seiner Satiresendung über Pandabären und Schildkröten. Scherzhaft erzählte er seinen Zuhörern, dass das Aussterben der Pandabären unwichtig sei, da die Tiere sowieso nur herum sitzen und fressen würden. Das Gleiche gelte auch für Schildkröten, die schließlich schon lange genug gelebt hätten.
„In Vorbildfunktion versagt“
Ungarns Medienrat fand diese Scherze gar nicht spaßig und verurteilte das Radio nach der Anklage eines Umweltaktivisten am 6. Juni zu einer Zahlung von 250.000 Forint (870 Euro). Als Begründung gab der Rat das Versagen der Vorbildfunktion für Kinder an.
Das Gesetz erlaubt dem Medienrat, die ungarische Medienlandschaft nach ihren Regeln zu lenken. Dem Rat gehören ausschließlich Verbündete der Regierungspartei Fidesz von Ministerpräsident Viktor Orban an. Erst im Januar wurde das Gremium durch das neue Mediengesetz eingesetzt – allerdings ist es international auf scharfe Kritik gestoßen.
Quelle: Heute AT
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