Kinderschänder soll kastriert werden

Weil er Babys und Kleinkinder beim Babysitten immer wieder missbrauchte, muss sich jetzt ein bereits vorbestrafter 28-Jähriger in Nordrhein-Westfalen vor Gericht verantworten. Bei seiner Verurteilung wird eine Kastration in Erwägung gezogen.

Detmold – Scheinheilig bot sich Alexander B. als zuverlässiger Babysitter an. Ahnungslos vertrauten ihm die Mütter ihr Wertvollstes an, in der Hoffnung, es gut versorgt zu wissen. Allerdings lag das Augenmerk des „Babysitters“ nicht auf seinem Stundenlohn, sondern allein auf den Kleinkindern. Zwischen 2006 und 2009 verging er sich wiederholt an drei Jungen zwischen neun Monaten und vier Jahren.

„Er berührte die Jungen an den Genitalien, zwang sie zum Oralsex, vergewaltigte sie. Seine Taten filmte und fotografierte er, verbreitete die Aufnahmen im Internet“, so Staatsanwältin Gisela Brinkforth-Pekoch. Der geständige Angeklagte sagte vor Gericht: „Es gab sogar noch mehr Taten. Andere Menschen stößt das ab, aber mich erregt das.“

Therapie mit Kastration kombiniert

Dr. Nahlah Saimeh (46), Ärztliche Direktorin der Forensischen Psychiatrie in Eickelborn, plädiert bei der Therapie von Alexander B. auf die Kombination einer medikamentösen Kastration. „Die Pädophilie des Angeklagten ist behandelbar, aber definitiv nicht heilbar. Nur so kann die Gefährlichkeitsprognose langfristig deutlich gebessert werden. Der Mann bleibt eine Gefahr.“

Für Dr. Nahlah Saimeh kommt eine chemische Kastration in frage, bei der die Hormonproduktion durch Arzneistoffe – beispielsweise durch das antiandrogen-wirksame Cyproteronacetat – umkehrbar unterdrückt werden kann. Erzwungen werden kann diese Maßnahme allerdings nicht, der Angeklagte muss dieser zustimmen. „Mein Mandant denkt ernsthaft über die Kastration nach“, so der Anwalt des Kinderschänders. Damit hätte er bessere Chancen, schneller wieder auf freien Fuß zu gelangen. Das Gericht erwägt Sicherheitsverwahrung gegen den Kinderschänder zu verhängen. Der Prozess wird am 4. Juli fortgesetzt.

Quelle: Bild Online

Bild:
(c) gänseblümchen / Pixelio.de

Schlagworte: , , ,

Kommentieren