Die Anti-Depressiva App

Therapie in der Hosentasche

Wenn der Therapeut in der Not nicht kann, soll die App dienen.

Depressionen, Burn-Out, Essstörungen oder andere psychische Erkrankungen sollen in Zukunft durch ein Programm auf dem Handy therapiert werden. Informatiker und Psychologen arbeiten Hand in Hand zusammen um eine App zu entwickeln, die im Notfall den Therapeuten und die Therapie ersetzten soll, damit Hilfe nicht zu spät kommt.

PTSD-Coach, so heißt die kostenlose App, die von dem Kriegsveteranen-Ministerium (U.S. Department of Veterans Affairs) kostenlos zur Verfügung steht, damit Veteranen besser mit Stresssituationen oder anderen Symptomen lernen umzugehen und den Alltag leichter bewältigen. Das Programm bietet psychologische Anwendungen, die helfen sich zu beruhigen und schaltet im Notfall sogar zur Selbsthilfe-Hotline oder zu Bekannten. 50.000 Menschen nutzen bereits diese Dienstleistung per Tastendruck, so das Ministerium.

Ersatzpsychologe durch Handy-App ?

Da sich die meisten Menschen den Schritt zum Therapeuten nicht trauen, soll die Handy-App Abhilfe verschaffen. Betreffende Personen sollen sich so ein Bild von einer Therapie machen können und damit einfacher den Schritt wagen sich professionelle Hilfe zu holen. Die Apps sollen eine Brücke bauen zwischen Therapeut und Patient.

Therapeutische Übungen, Tagebücher für Essgestörte und andere Funktionen via App sollen es vereinfachen Therapie-Hausaufgaben zu erledigen. „Wann immer jemand Probleme hat, sich mit etwas herumquält, soll diese Person psychologische Unterstützung erhalten“, sagt die Psychologin Margaret Morris. Durch die App hofft sie mehr Menschen erreichen zu können und diese dann auch zu unterstützten. Trotzdem werden die Apps einen richtigen Therapeuten nicht ersetzten, denn vielen ist der Kontakt zu einem richtigen Menschen wichtig, sagte der Harvard-Psychologe Philip Enock.

Bald bei uns in Deutschland?

Es ist schwieriger viele Leute mit vielen Therapeuten zu behandeln und zu bezahlen, als einen Informatiker und einen Psychologen sich ein schlaues System austüfteln zu lassen, das genauso viele Menschen kostengünstiger helfen kann, so Enock. Dennoch ist die Entwicklung eines solchen Programmes teuer und wird auch nicht von den Krankenkassen gezahlt. Der Psychiater bleibt der Meinung, dass auch hier die App erscheinen wird, weil es einfacher ist als die betroffenen Personen in ambulante Behandlungen oder Kliniken zu therapieren.

 

Quellen: Spiegel.de                                                                                                                                                                                                                                    Bild:

(c) Joachim Kirchner / Pixelio.de

Schlagworte: , ,

Kommentieren