Biografie: Limp Bizkit

Sie haben den NuMetal revolutioniert, waren stilprägend und die größteBand ihres Faches. Doch nach Jahren des Ruhms stürzten sie gewaltig ab – die Rede ist von Limp Bizkit. Ziehen wir mal Bilanz…

Gegründet wurde Limp Bizkit 1994 in Jacksonville/Florida. Schon in diesem Jahr knüpften sie Kontakte zu den ganz Großen in der Branche. Frontmann Fred Durst war Tätowierer undsollte den Körper von KoRn Drummer Fieldy verzieren, die beiden verstanden sich auf Anhieb gut und freundeten sich an. Im darauffolgenden Jahr spielten KoRn auch in Jacksonville. „Redcap“erkannte die Chance und spielte der Band ein Demo vor. Da der musikalische Background stimmte, beschloss die Band KoRn, Limp Bizkit zu unterstützen und organisierte ein paar Konzerte mit denDeftones und House of Pain. Zu dem Zeitpunkt gab es erst vier Bandmitglieder. Diese waren Frontmann Fred Durst, sein Freund und Bassist Sam Rivers, Rivers Cousin John Otto am Schlagzeug und WesBorland als Gitarrist. Auf der gemeinsamen Tour beschloss DJ Lethal bei House of Pain auszusteigen, um bei Limp Bizkit weiterzumachen.

Mehrere Plattenfirmen meldeten ihr Interesse bei der Band an, später fiel die Entscheidung auf ein Indie-Label namens Flip Records.

Am 01. Juli 1997 wurde das erste Album „Three Dollar Bill,Y’All“ veröffentlicht. Es schlug sofort ein wie eine Bombe und verkaufte sich insgesamt über sechs Millionen Mal. Ausgekoppelt daraus wurde „Counterfeit“.Fast auf den Tag genau zwei Jahre später, am 22. Juni 1999, wurde das zweite, noch erfolgreichere Album names „Significant other“ veröffentlicht. Es enthielt Hitswie „Nookie“, „Break Stuff“ und „Re-Arranged“. Allein in der ersten Woche wurden 684.000 Kopien des Tonträgers verkauft, diesem Album hatten LimpBizkit es damals zu verdanken, dass sie endgültig den Crossover-Olymp erklommen haben.

Der Erfolgsdruck führte dazu, dass für den 4. Juli 2000 bereits das dritte Album angekündigt wurde. Es sollte den Namen „Limpdependence“ bekommen. Letztlichwurde das Release auf den 16. Oktober 2000 verschoben. Zudem wurde es auf „Chocolate Starfish and the HotDog flavoured water“ umgetauft. Als das Release dann anstand, konntensich die Fans weltweit nicht mehr halten, über 1,05 Millionen Mal wanderte der Silberling allein in der ersten Woche über den Ladentisch, insgesamt über 13 Millionen Mal. Das Albumbrachte Singles wie „Rollin'“, „My Generation“, „My Way“ oder auch „Boiler“ und „Take a look around“ hervor. Zudem stand eine neue Tour an.

Auf einem dieser Konzerte ereignete sich ein tragischer Unfall. Die erst 15-jährige Jessica Michalik verstarb an einem Herzanfall während des Konzertes, die Band war zutiefst geschockt. „Wirklich nichts kann die Trauer und die Seelenqualen beschreiben, die wir empfinden“, lässt die Band verlauten. Trotzdem musste die Tour weitergehen.

2001 erschien erneut ein Album, allerdings „nur“ ein Remixalbum. Dort wurdendie alten Limp Bizkit Songs neu aufgemischt. „New Old Songs“ sollte die Wartezeit auf das neue Album verkürzen. Vor der Veröffentlichung stieg allerdings einer derbekanntesten Gitarristen der Welt aus der Band aus. Wes Borland verließ die Jungs aufgrund von musikalischen Differenzen. Mit einer Art Casting-Verfahren konnte der nun neue Gitarrist gefundenwerden. Die Entscheidung fiel 2003, nach zweijähriger Suche, auf Mike Smith. Dieser spielte bereits vorher bei den Snot’s. Dadurch hatte er schon Erfahrungen im NuMetal-Bereich.

Mit ihm im Gepäck wurde dann das neue Album „Results May Vary“ aufgenommen. Vorher probierten sich Fred Durst und Sam Rivers selbst an den Gitarrenriffs. Kurz vor derFertigstellung stieg dann jedoch Smith ein.

Das Album, welches die Singles „Eat you alive“ und „Behind blue eyes“ in petto hatte, wurde allerdings zum Desaster, musikalisch sowie kommerziellgesehen.

Im Jahr 2004 dann die Überraschung, die zunächst nur für einen Werbegag gehalten wurde. Wes Borland kehrte wieder zu Limp Bizkit zurück, nachdem er mit seiner eigenen Band„Eat the World“ keinen geeigneten Sänger fand. Am 13. August 2004 wurde das Gerücht dann offiziell bestätigt.

Bald wurden auch schon wieder Songs aufgenommen, welche später auf „The Unquestionable Truth Part 1“ erschienen sind. Nach dem eher soften Vorgängeralbum wurde derSound nun wieder härter, man wollte „back to the roots“. Das Album erinnerte an den garagenmäßigen Sound aus „Three Dollar Bill, Y’All“. Da man hier komplettauf Medienunterstützung verzichtete und auch keine Singles veröffentlichte, wurde das Album ein Totalreinfall. Die Verkaufszahlen lagen ungewohnt tief, in der ersten Woche wurden 250.000Stück weltweit verkauft.

Drummer John Otto hatte indes Drogenprobleme, aufgrund dessen wies er sich 2005 selbst in eine Reha-Klinik ein. Für ihn kam Samy Siegler, der nun aber nicht mehr den Job innehat – Otto kam zurück.

Vor dem Weihnachtsfest 2005 wurde die Band vonihrer Plattenfirma dazu gezwungen, eine Best-Of-Platte auf den Markt zu bringen, die Mitglieder waren damit allesamt nicht einverstanden. Außerdem erschien die DVD zu „GreatestHitz“, welche „Greatest Videoz“ hieß. Nicht nur die altbekannten Stücke wurden dort festgehalten, sondern auch drei neue Songs, welche Home Sweet Home/Bittersweet Symphony“, „Why“ und „Lean On Me“ waren. „Home Sweet Home/Bittersweet Symphony“war der Versuch, zwei sehr große Lieder miteinander zu koppeln.

Im gleichen Jahr verließ Wes Borland die Band zum zweiten Mal, um als Leadsänger bei „Black Light Burns“ zu agieren.

Seit dieser Zeit kursieren immer wieder Gerüchte um eine Auflösung und Streitereien. Nahrung bekam das Ganze auch durch den Ex-Gitarristen, der im März 2006 behauptete, dass LimpBizkit sich getrennt hätten. Der Frontmann, Fred Durst, bestritt dies und sagte, dass die Band einen neuen Stil entwickeln wolle. Wann und ob überhaupt „The UnquestionableTruth (Part 2)“ und die DVD „Poop“ erscheinen, ist bis heute nicht bekannt.
Auf dem MySpace-Profil finden sich bisher unveröffentliche Titel wie „Unacceptableinterlude“.

Man darf gespannt sein, wie es mit der Band weitergeht. Ihren Zenit hat sie aber mit Sicherheit schon lange überschritten.

Kommentieren