Ein Künstler, der auf dem Boden geblieben ist. Den Tourauftakt spielte derBerliner Arzt, der gerade Solo unterwegs ist, in dem gleichnamigen 26.000-Seelen-Städtchen Helmstedt.
Der Einlass in das Bürgerhaus der Stadt verspätete sich etwas, angegeben war 19:00 Uhr. Zirka fünfzehn Minuten später war es dann endlich soweit, die Gäste wurdeneingelassen. Aufgrund der Größe der Spielstätte, die gerade mal ca. 250 Leute fasste, war die Parkplatzsituation auch das geringste Problem.
Kurz vor dem Beginn, um 20:00 Uhr, kam Bela höchstpersönlich um TempEau, eine für ihn der besten deutschen Rockbands, anzukündigen. Ganz cool und lässig in T-Shirt undSonnenbrille.
Kurz darauf spielte also die Vorband, die mir bis dato unbekannt waren. Kurz nachdem Start wusste ich, was Bela uns mit seiner Ansage sagen wollte. Mit Liedern wie „Ein schöner Tag“ oder „Untenam Hafen“ wurde den Leuten ordentlich eingeheizt, schon nach drei Liedern tobte das Publikum.
Nach zirka vierzig Minuten war der Auftritt von TempEau vorbei, jetzt wurde der Hauptact sehnlichst erwartet. Um Punkt 21:00 Uhr war es dann soweit – zuerst betrat die Band „LosHelmstedt“ die Bühne, während der Opener „B-Vertüre“ des Albums „Bingo“ in abgewandelter Form lief.
Danach stieß auch Bela auf die Bühne und spielte sofort „Gitarre runter„. Direkt im Anschluss folgte „Versuchs doch mal mit mir“ und dasPublikum war schon sehr durchgeschwitzt, dabei steckte das knapp zweistündige Konzert gerade mal im Anfangsstadium.
Es folgten Lieder des Album, bei denen teilweise ziemlich gut gepogt wurde, im Anschluss man aber wieder in eine völlig ruhige und entspannte Stimmung kam. Bei Songs wie „Letzter Tag“ oder „Baby läuft fort“ war dies zum Beispiel der Fall.
Um ungefähr Viertel Elf verließ die Band das erste Mal die Bühne, allerdings mit der Ankündigung „Das war der letzte Song für heute Abend…vielleicht„. Somit konnte man nur warten, bis die Band wieder auf die Bühne kam.
Das war nicht das einzige Mal, dass die Band die Bühne verließ, insgesamt wurde dieses Spiel dreimal gespielt, bis dann die Lichter wieder angingen und damit der Abend wirklich vorbei war.Die Ankündigung von Bela, dass das Konzert zwei Stunden gehen würde, wurde eingehalten. Punkt elf war dann leider Schluss.
Doch zuvor heizte man der Menge wieder ordentlich ein, zum Beispiel mit „1, 2, 3, …“ oder auch politischen Sachen wie „Deutsche, kauft nicht beiNazis“ (kostenloser Download) der noch Ansagen zuvor kamen. Damit hatte Bela das Publikum eindeutig aufseiner Seite. Dieses musste er sogar unterbrechen, als die Menge dann sich mit „Nazis raus“ einig war.
Dann suchte Bela noch seine „Traumfrau“ und fand diese auchin Form einer Australierin. Man mag es fast nicht glauben, doch die gute Frau, die sich selbst als Belas größten Fan bezeichnet, hat den weiten Weg von Australien nach Deutschland gemachtund reist ihm noch für vier weitere Konzerte nach.
Zum Schluss setzte sich dann Bela noch einmal hinter das Schlagzeug und ließ seinen Drummer noch mal ans Mikro.
Wie schon gesagt, um elf fand der Abend dann sein Ende, zum Leidwesen aller. Doch was bleibt sind schöne Erinnerungen, ein komplett durchgeschwitztes T-Shirt und die Gewissheit, dass Bela einkomplett bodenständiger Künstler geblieben ist.
Links: Belas Tourtagebuch