Nach dem musikalischen Durchbruch mit ihrem letzten Album „Träum weiter „, melden sichdie Meerbuscher Jungs von Massendefekt mit ihrem neuen Album „Land in Sicht“ zurück. #Musik hat mit den Jungs ein exklusives Interview zu ihrem neuen Album geführt.
Die Produktion im Studio alleine hat exakt 64 Tage gedauert. DasErgebnis beinhaltet 13 neue Lieder. Eines davon („Nur Ein Sommerlied„) wird dabei begleitet von den Trompetern Erik und Jansen (beide „SFH“) und einem Duett-Gesang mitBallermann-Ikone „Mickie Krause“. Außerdem gibt es als Bonus-Track das Video zu „Ein Neues Kapitel„. Das Album ist erstmals ein Digipac und hat ein achtseitiges Bookletmit allen Texten und einer Fotocollage an Bord.“
Clausi: Ja, das kann man wohl sagen. Durch den enormen Sprung von „Nur für Euch“ zu „Träum weiter“ liegt die Gefahr sehr nah, dass die Leute einen ähnlichen Sprung wieder erwarten. Das Fatalste wäre wohl ein Album gemacht zu haben, welches nicht mindestens an „Träum weiter“ anknüpfen kann. Allerdings wollten wir auch kein Album produzieren, welches eine langweilige Kopie des Vorgängers darstellt. Wir sind immer bemüht, uns selbst neu zu erfinden. Das Ergebnis ist wohl ein noch runderes Album. Einige werden vielleicht sagen, wir seien erwachsener geworden und werden die kleinen Ecken und Kanten vermissen, wie sie vielleicht noch auf „Träum weiter“ zu hören waren.
Ole: Dafür gibt es ganz neue Ecken und Kanten auf „Land in Sicht„. Ich denke, dass so etwas auch dazu gehört, wenn man sich als Band immer wieder neu entdecken will. Ausserdem erhöhen sie den eigenen Spassfaktor, den wir nicht zuletzt nur bei der Produktion hatten.
RauteMusik: Wie war die erste Show mit den neuen Songs im Gepäck?
Clausi: Auf jeden Fall heiß! Ansonsten ist der „Testlauf“ ganz gut gelungen – wir haben uns nicht verspielt und getanzt wurde auch. Was will man denn mehr?
Ole: Den Song „Land in Sicht“ hatten wir ja bereits bei unseren Warm-Up-Konzerten im Mai gespielt. Es ist ein spannender Prozess zu beobachten, wie die neuen Lieder beim Hörer ankommen.
RauteMusik: Nach „Held“ ein weiteres Mal Egozentrik in „Gewonnen“: Ironie, eine ganz andere Band die besungen wird, oder glaubt man nach so einem erfolgreich schon langsam an den Rockolymp „Deutschland“?
Clausi: Mit diesem Lied wollen wir erstmal deutlich klarstellen, dass wir uns von niemanden sagen lassen, was wir tun und lassen sollen. Wenn wir es für richtig halten, einen schlechten Schlager auf das Album zu machen, wie bei auf dem neuen Album „Land in Sicht„, dann machen wir das. Und wenn wir mal Lust haben zu rappen, dann machen wir das auch. Wirklich an den Rockolymp zu glauben, ist Irrsinn. Da steckt schon ein ordentliches Pfund „Ironie“ dahinter, denn mit ehrlicher Musik ist es heute schon lange nicht mehr getan. Aber zumindestens ein paar Nadelstiche verteilen, dass ist ein erklärtes Ziel – ein paar Szenegurus werden wieder auf die Palme gehen…
RauteMusik: Wie kommt eine Deutschrockband aus Meerbusch dazu, einen Song mit einem bekannten Inselbarden names Mickie Krause aufzunehmen?
Clausi: Das ist weiterhin ein Schritt in Richtung „wir machen was wir wollen“. Wir haben schon gehört, „für eine Punkband ist es absolut verboten, mit dem Ballermannspinner was zu machen„. Gerade dann machen wir es. Das ist der Reiz des Verbotenen (lacht). Wir mögen Mickie Krause und fanden die Kombination interessant und dann lassen wir uns auch nicht vorschreiben, ob man sowas „machen darf“. Wir haben halt angefragt, er fand uns super und hat deshalb auch zugesagt. Wir haben uns gut verstanden.
Ole: Es hat sich sogar eine Freundschaft entwickelt. Er hat uns in sein Ferienhaus nach Mallorca eingeladen. Vor der Album- Veröffentlichung ist es allerdings momentan etwas schwierig, einen Urlaub zu planen. Wir haben großen Respekt vor Mickie. Seine Konzerte sind beeindruckend. Er hat es verstanden, wie man mehrere tausend Leute gleichzeitig zum Singen und Tanzen animieren kann. Und ausserdem haben wir spätestens bei den Studioaufnahmen gemerkt, was für eine gute Gesangsstimme der Mann hat.
RauteMusik: Wie oft begegnet man momentan dem Begriff „Emo“, sobald man Melancholie in Songs unterbringt?
Clausi: Puh, irgendwie haben wir das jetzt schon öfters gehört – gerade auch mit „Land in Sicht„. Unter „Emobands“ stelle ich mir aber eigentlich was ganz anderes vor. Uns ist es aber relativ egal, wie man uns bezeichnet – von Pop bis Punk waren wir schon alles.
Ole: Sehe ich genauso. Die Menschen sollen Spass haben, wenn sie unsere Lieder hören oder die Konzerte besuchen. Ganz egal, in welche Musikrichtung wir aktuell ausarten.
RauteMusik: Ihr seid nun schon seit knapp fünf Jahren im Geschäft. Könnte man sagen, dass sich in dieser Zeit, dank Begriffen wie „Myspace“ oder Internet allgemein, Musik einfacher an den Mann bringen lässt?
Clausi: Bei MySpace sind wir ja noch nicht so lange, aber das Internet ist natürlich das beste Sprachrohr nach Außen, was man haben kann. Allerdings ist die Auswahl so enorm groß geworden, dass man recht schnell den Überblick verliert. Durchsetzen wird sich dort auch nur Qualität. Ohne das Internet gäbe es ja auch unseren Liebligssender RauteMusik.FM nicht. Internet ist toll!
RauteMusik: Wenn ihr ein Konzert des letzten Jahres noch einmal spielen dürftet, wohin ginge die Reise?
Clausi: Ich glaube zum Open Flair. Hey, da fahren wir wieder hin dieses Jahr! Dafür sind wir auch sehr dankbar. Darauf freuen wir uns auch besonders.
Ole: Vielleicht können wir da ja sogar ein Küsschen von Christina Stürmer ergattern (lacht).
RauteMusik: Damals Polonäse unter den Zuschauern, was erwartet uns auf der diesjährigen Tour? Langhaarperücken bei „Heavy-Metal-Superstar“ oder vielleicht den ein oder anderen Gig auf Ballermann-Partys, zusammen mit Mickie Krause?
Clausi: Also mit Mickie Krause wäre eine lustige Aktion und das sollte man auch nicht ausschließen. Zudem haben wir auch noch einiges „für eine Punkband Verbotenes“ vor.
RauteMusik: Wenn ihr noch Grüße habt, dann ist hier die ideale Gelegenheit, um sie los zu werden…
Ole: Sehr gerne. Auch wenn es jetzt sehr allgemein ist, aber wir möchten all die Menschen grüssen und auch danken, welche uns in den letzten Jahren unterstützt haben, welche auf unserer Seite waren. Das macht stark und Lust auf mehr…