Die Kleinen Götter – Der Schatz der Riffpiraten

Titel: Der Schatz der Riffpiraten
Art: Album
Stil: Pop-Punk-Rock
Label: Mossbeach (Alive)
VÖ: 19. September 2005

Wir schreiben das Jahr 2002. Ein Debütalbum erblickt das Licht der Musikwelt. „Antipunk“. Die Kleinen Götter haben es nach zweieinhalb Demos endlich geschafft, sich auf einer kompaktenScheibe auszutoben. Eine Kampfansage gegen alle „Punkverräter“-Brüller, schon alleine durch den Titel, und mit „Ficken 500“ erklärt man auch noch hormongetriebene Muskelpakete zumFeind.

Drei Jahre später heißt es wieder Ohrenspitzen, denn ein neues Album der kleinen Götter liegt beim Plattenfachverkäufer bereit, „Der Schatz der Riffpiraten“ .

Segel gehisst, und mit frischem Wind dem Opener entgegen. Ein paar Fässer Pathos, mit einem Schuss „Beste Band der Welt“, scheinen sich in den Laderaum geschlichen zu haben. „Unsterblich“, aufder Glückwunschkarte steht „Ein Lied für dich“, der Umschlag von der Firma „Super Drei“ und der Absender heißt Die kleinen Götter. Selbstverherrlichung, die ihre Ausmaßeschon alleine im Bandnamen findet. Wieso auch nicht? Klappt gut, und man hat automatisch einen ersten Song für die Konzerte. Funktioniert bei so vielen Bands, da kann man dies schonmalverzeihen.

Der Hafen verschwindet langsam am Horizont. Man befindet sich auf hoher See. Der Stimmung jedoch macht dies nichts aus. „Louis“ geht mit nötigen Optimismus ins Ohr, lässt den Pop wirken,denn die Hookline funktioniert. Den Höhepunkt erreicht man mit „Wenn Annika träumt“. Da wird gegen die aktuelle Punktrendwelle angekämpft, mit Erfolg. „Und wenn Annikaträumt, wird die Welt einfach gerecht. Che Guevara lebt und allen Nazis geht es schlecht“. Das treibt zwar Tränen in die Augen der jungen Nietengürtelträger, aber wer schon„dein Genital ist eine Qual“ in einem Song unterbringen konnte, schreckt auch vor sowas nicht zurück. Gut so!

Sturm zieht allerdings auf, wenn versucht wird die Stimmung runterzufahren. Ruhige Songs, wie „Springen“ oder „R.B.Y.P.“ wissen nicht zu überzeugen. Leider. Wenn man beim nächsten Album aufdiesen Aspekt achtet, würden Die Kleinen Götter auf jeden Fall den Party-CD Status erreichen. Immer mit dabei, wenn man feiern will. In typischer Piratenmanier ganz oben mitspielen,würde man ihnen gönnen, denn das nötige Potential ist vorhanden. Sowohl musikalisch als auch textlich. Jetzt muss nur noch der Schatz geborgen und die Rumflaschen geleert werden, dannklappts auch mit dem Nachbarn.

Die RauteMusik.eXTreMe-Wertung:

Geschrieben wurde diese Rezension von unserem Moderator kruhL.

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