Nach einem Albumrelease kommt meist eine Tour, so auch beiBoysetsfire. Im Dortmunder Soundgarden schauten wir von RauteMusik sie uns mal genauer an. Sind sie wirklich so gut wie auf Platte? Was ist das Besondere an ihnen? Lohnt sich ein Konzertbesuch? Dieseund viel mehr Fragen werden im nachstehenden Konzertreview beantwortet.
Um 20 Uhr war es soweit die Vorband „Tribute To Nothing“ betraten die Bühne. Es wurde laut, sehr laut. Nach den ersten Songs bewies Sänger Samuel Turner seine Liebe zu Deutschland:„I like to move to Germany, it’s fucking amazing!“ Nach einigen weiteren Stücken, in denen die Musiker immer wieder versuchten, ihre Gitarren weg zu schleudern, wasglücklicherweise von den Gurten verhindert wurde, machte sich Eintönigkeit breit. Immer wieder die gleichen Gitarrenriffs und keine großartige Performance, von dem Kampf mit denInstrumenten und einigen „How-are-you?“-Fragen. Wir warteten auf Boysetsfire.
Gegen 21 Uhr war es soweit, der Headliner sollte kommen. Die Halle war mittlerweile bis auf den letzten Fleck gefüllt. Aus den Boxen erklang das Intro von „Walk Astray“ und Boysetsfire betratendie Bühne.
30 Minuten lang Musik und Pogotanz vom Feinsten lagen vor der musik-gierigenZuschauermenge, erst dann sprach Frontmann und Sänger Josh Latshaw die Feiernden an. „We don’t want this rockstarshit, we’ll play as much as we can!“, und dann ging esschon wieder weiter mit größtenteils neuen Liedern des aktuellen Albums „The Misery index: notes from the plague years“ (wir berichteten), aber auch alte Lieder wie „Handful of Redemption“oder „Rookie“ verzückten das Publikum.
Nach ca. 60 Minuten Konzert wurde es ruhiger, eine Akkustik-Session wurde eingelegt. Nur Sänger und Gitarrist standen auf der Bühne und ließen die rockenden Zuhörer mit leichtenKlängen entspannen. Diese Pause hatten die meisten Fans bitter nötig, denn die Band überzeugte durch ihren antreibenden Sound, bei dem man das Tanzbein bewegen muss. Kennzeichnend ist„das dynamisch starke Schreien, und der zugleich melodische, harmonische Gesang“ so äußerte sich ein sichtlich erfreuter Fan nach dem Konzert.
Nach ca. 15 Minuten akustischer Beschallung, in denen unter anderem „My Life In The Knifetrade“ und „With Cold Eyes“ grandios dargeboten wurden, wurde es wieder lauter. Noch mehr Songs von „TheMisery Index“ und noch einige Klassiker wurden gespielt, letztendlich setzte „After The Eulogy“ den Schlusspunkt eines wunderbaren Abends, mit noch besserer Musik.
Ein Konzertbesuch bei Boysetsfire sollte zum Pflichttermin werden. Die fünf Jungs kommen als sympathische, auf dem Boden gebliebene Menschen rüber, die einen emotional antreibenden Sound,nicht nur auf der Platte behrschen, sondern auch live ihren facettenreichen Sound so spielen können. So, dass beinahe jeder zufrieden gestellt wird…
Die weiteren Tourtermine:
Datum | Ort |
24.03.06 | München – Backstage |
25.03.06 | Wien – Arena |
26.03.06 | Schweinfurt – Alter Stattbahnhof |
27.03.06 | Dresden – Thrillbeats Club |
28.03.06 | Berlin – SO36 |
29.03.06 | Bremen – Schlachthof |
30.03.06 | Hamburg – Logo |
Jens Zakrzewski