Whitney Houston ist tot


Whitney Houston ist tot. Die Sängerin starb am gestrigen Samstag im Alter von 48 Jahren in Beverly Hills. Die Todesursache ist noch unklar, jedoch litt Houston seit Jahren unter Drogen- und Alkoholproblemen und besuchte erst im vergangenen Jahr wieder eine Entzugsklinik.

Whitney Houston war Gast im Beverly Hilton Hotel. Grund ihres Aufenthaltes war eine Party anlässlich der diesjährigen Grammy-Verleihung, der sie hätte beiwohnen wollen. Sie hat seit 1986 selbst sechs Grammys gewonnen.

Houston wurde nach einem Notruf bewusstlos in ihrem Hotelzimmer gefunden. Wer die Rettungskräfte verständigte, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt unbekannt. Die Sanitäter versuchten, den Star zu reanimieren – erfolglos. Ihr Tod wurde um 15.55 Uhr (kurz vor ein Uhr mitteleuropäischer Zeit) festgestellt.

Todesursache unklar

Was das plötzliche Ableben von Whitney Houston herbeiführte, ist noch unklar. „Wir haben keinen Hinweis auf eine Straftat von außen. Wir untersuchen noch, aber offenkundige Hinweise auf Gewalteinwirkung gibt es nicht“, sagte Mark Rosen von der Polizei in Beverly Hills. Zunächst wird geprüft, ob Drogen im Spiel gewesen sind. „Wir konnten im ersten Moment keine Hinweise finden, wir stehen aber noch ganz am Anfang unserer Untersuchung“, so Rosen.

Houston hatte in den letzten 20 Jahren immer wieder mit Suchtproblemen zu kämpfen. Bei einem Konzert zum 30. Bühnenjubiläum von Michael Jackson war sie nur noch ein Schatten ihrer selbst – verwirrt und abgemagert. Als sie am nächsten Tag nicht zu einer angesetzten Probe erschien, wurden bereits Gerüchte laut, die Sängerin würde im Sterben liegen. „Ich habe viel gefeiert. Wirklich, ich habe mir die Seele aus dem Leib gefeiert“, gestand sie 2002 in einem TV-Interview. „Aber irgendwann kommt man an einen Punkt, wo man weiß, dass die Party vorbei ist.“

Berufliche Höhen

Whitney Houstons Leben war eines der Extreme. Mit 20 Jahren begann sie eine steile Gesangskarriere, als sie von dem US-Musikmogul Clive Davis unter Vertrag genommen wurde. Ihr erstes Album „Whitney Houston“ (1985) war ein weltweiter Erfolg und verkaufte sich 25 Millionen Mal. In Deutschland erreichte die Platte der afroamerikanischen Newcomerin Platz zwei. Die junge Texanerin wurde vor allem für ihre außergewöhnliche, drei Oktaven umfassende Stimme bejubelt.

In den Folgejahren mauserte sich Houston zu einem der größten Stars der Achtziger und Neunziger. Eingängige Songs wie „I Wanna Dance With Somebody (Who Loves Me)“ oder „My Love is Your Love“ begeisterten das Publikum weltweit. Ihren größten Erfolg feierte sie mit „I Will Always Love You“ aus dem Soundtrack des Films „The Bodyguard“ (1992), wo die Soul-Diva neben Kevin Costner selbst eine Hauptrolle spielte. Die Ballade gilt als erfolgreichste von einer Frau aufgenommen Single der Musikgeschichte.

Persönliche Tiefen

Leider färbte Houstons berufliches Glück nicht auf ihr Privatleben ab. 1992 heiratete sie den R&B-Sänger Bobby Brown, den sie drei Jahre zuvor kennengelernt hatte. Von da an galt die öffentliche Aufmerksamkeit weniger ihren musikalischen Erfolgen, sondern ihren privaten Skandalen. Brown, der wegen Drogen- und Alkoholmissbrauchs regelmäßig mit dem Gesetz in Konflikt kam, zog seine Frau in eine Abwärtsspirale hinein. Einmal wurden sie gemeinsam mit Rauschgift erwischt, ein andermal rief Houston nach einem handgreiflichen Streit sogar die Polizei.

Die Abhängigkeit des einstigen Publikumslieblings schlug sich zunehmend auf ihre Karriere nieder. Sie versäumte Proben und sagte Auftritte und Konzerte häufig in letzter Minute ab. Nach über zehn Jahren, die von Beziehungskrisen und Rauschmittelkonsum gezeichnet waren, wollte Houston ihr Leben wieder in geordnete Bahnen bringen. Im September 2006 wurde die Ehe zu Bobby Brown geschieden, anschließend stellte sich der Star seinem Suchtproblem. Die Kraft, durchzuhalten, bekam sie von ihrer Tochter Bobbi Kristina, die seit der Scheidung bei Houston lebte.

2009 hatte sich die Sängerin soweit erholt, um ein musikalisches Comeback zu versuchen, das allerdings scheiterte. Zuletzt war Houston als Jury-Mitglied für die populäre Talentshow „The X-Faktor“ im Gespräch.

Was bleibt von Whitney Houston?

Der Musikwelt hinterlässt Whitney Houston ein reichhaltiges Erbe. Ihr Erfolg brach ein langjähriges Tabu und ebnete den Weg für viele weitere afroamerikanische Künstlerinnen, darunter Janet Jackson und Anita Baker. Ihre Songs und Performances inspirierten Sängerinnen rund um die Welt, unter anderem Berühmtheiten wie Celine Dion, Mariah Carey, Toni Braxton, Brandy, Christina Aguilera, Jessica Simpson, Nelly Furtado, Kelly Clarkson, Britney Spears, Ciara, Pink, Destiny’s Child oder Lady Gaga. Zudem ebnete sie Talenten wie Mary J. Blige den Weg.

Es ist also völlig unbestritten, dass „the diva to end all divas“ durch ihr musikalisches Schaffen weiterleben wird, dessen Glanz ihre privaten Fehlschläge um ein Vielfaches überschattet und mit Sicherheit auch in Zukunft Generationen junger Künstlerinnen beeinflussen wird.

Quelle: ORF | T-Online | Wikipedia

Bild:
(cc) Asterio Tecson / Flickr.com

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