Am Strand von Casais, bei Lissabon, brach Panik aus, als mindestens 500 Mitgliederverschiedener Jugendgangs die Badegäste überfielen und sie beraubten.
Brasilianische Verhältnisse?
Behördenangaben zufolge, gingen die Täter im Alter von 12-20 Jahren, nach dem Vorbild der Raubzüge von brasilianischen Diebesbanden in Rio de Janeiro vor. Bei den „arrastão“(Schleppnetz) genannten Raubüberfällen rennen die Täter wie auf Kommando in mehreren Gruppen und Reihen über den Strand und stehlen alles, was ihnen unter die Finger kommt. SolcheVorkommnisse habe es zwar auch in Portugal schon vorher gegeben, allerdings noch nie in einem solch großen Ausmaß.
Die Portugiesische Polizei feuerte in die Luft, um die Gewalttäter zu vertreiben.Badegäste, die versuchten sich zu widersetzen, wurden von den Dieben angegriffen. Die Täter sollen aus den Problemvierteln Lissabons stammen und stahlen Geldbörsen, Mobiltelefone undTaschen – bei den Badegästen brach Panik aus.
Insgesamt wurden fünf Menschen verletzt, darunter auch zwei Polizisten. Nach Angaben der portugiesischen Medien, seien vier Angreifer festgenommen worden.
Bürgermeister fordert besseren Schutz – Tourismus gefährdet
Der Bürgermeister der nahe Lissabon gelegenen Stadt Casais, António Capucho, sieht den Vorfall als äußerst schwerwiegend. Er forderte ein sofortiges Treffen mit demportugiesischen Innenminister António Costa, um den Schutz der Strände zu verbessern. Zugleich beklagte er die geringe Zahl an Polizisten in der Gegend. Laut Presseberichten befanden sichzum Tatzeitpunkt nur vier Beamte am Strand, mittlerweile seien es über 20.
Quelle: Tageschau Online