„Deutschlands Superhirn“: Betrug entlarvt

Ein Musiklehrer wollte am Klang eines Orchesters erkennen, welche Instrumente in einem musikalischem Thema nicht besetzt sind. Ein Musikstudent hat den Schwindel nun aufgedeckt und somit nicht nur den Lehrer entlarvt, sondern auch das gesamte Orchester.

Diese Herausforderung schien einfach unmöglich: Ein Musiklehrer will sich auf sein Gehör verlassen und konkret sagen können, welcher Musiker gerade eine Pause einlegt, obwohl er oder sie eigentlich spielen müsste.

Unmöglich? Scheint so!

„Ich habe das Supergehör, und was diese Ohren hören, das hört kein anderer“, sagte er noch ganz stolz. Das Jugendsinfonieorchester Kassel spielte zwei mal hintereinander die Titelmelodie von „Mission: Impossible“ – beim letzten Mal setzten jedoch vier Musiker aus. Die Aufgabe war nun blind zu erkennen welche Instrumente diese Musiker bedienten.

Gehard Wolters war damit also der Mann der Stunde. Nicht genug, dass er alle Instrumente – darunter auch eine Geige – „heraushören“ konnte, auch konnte er sagen, auf welchem Platz dieses Instrument angesiedelt war. Als Beispiel: Insgesamt gab es sechs erste Geigen und Wolters sortierte zielsicher die Nummer vier aus.

Blöd nur, dass der Lehrer ausgerechnet von einem Musikstudenten entlarvt worden ist. „Ich habe davon im Internet gelesen“, so der Student. „Das kam mir als Musiker unglaubwürdig vor.“ Nach mehrmaligen Ansehen des Auftritts kam der Student dann aber doch schnell dahinter, wo der sprichwörtliche Hund begraben war.

Und so funktioniert’s!

Wer ein bisschen Ahnung von Musik hat, weiß, dass die besagte Melodie aus „Mission: Impossible“ ein sogenanntes „viertaktiges Motiv“ ist. Das heißt: Die Melodie erstreckt sich über vier Takte. Ein Takt stellt gewissermaßen ein musikalisches Metrum dar.

Jetzt wurde dieses Motiv jedoch kurzerhand erweitert, nämlich um zwei Takte. Doch wieso? Sechs erste Geigen bedeuten sechs Takte. In all diesen Takten hat die erste Geige bestimmte Töne zu spielen. Im vierten Takt spielen sie jedoch etwas anderes, als in den verbleibenden fünf Takten. Für den Kandidaten ist das also das Zeichen: Spieler Nummer vier der ersten Geige setzt aus. So zog sich das durch alle vier gesuchten Register.

Wenn man weiß, wie, kann das sogar jeder Nichtmusiker, ganz ohne „Supergehör“. Auf YouTube erklärt der Student nicht nur, wie der Trick funktioniert, sondern erläutert auch gleich alles anhand von Hörbeispielen.

Fazit

Zwar kann man eine Besetzungsänderung durchaus wahrnehmen, jedoch ist es schier unmöglich, zu wissen, welcher Instrumentalist gerade aussetzt. Gerhard Wolters hat es letzten Endes dann doch nur den vierten Platz eingebracht. Konsequenzen hat dieser Vorfall natürlich keine. Wieder einmal konnte man nun feststellen, wie einfach es doch ist, in solchen Shows zu betrügen.

Quelle: Spiegel.de

Bild:
(c) Joonasl / Wikimedia.org

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