Boreout – Langeweile im Job

Der kleine Bruder stellt sich vor

Viele jammern, dass sie unter dem Burnout-Syndrom leiden. Doch es gibt auch Menschen, die in ihrem Beruf eher gelangweilt und unterfordert sind, anstatt immer unter Strom. Boreout nennt man diese neue Stresskrankheit.

Man kommt in einen Laden und entdeckt eine Kassiererin, die grade etwas in den Computer eintippt. Doch beim genaueren Hinsehen erkennt man, dass sie gerade eines ihrer Minigames spielt.In vielen Alltagsszenen wird nur noch so getan, als würde man arbeiten. Die einen sitzen im Sitzungsraum und plaudern dabei über Gott und die Welt, die anderen sitzen in ihrem Büro und erledigen private Dinge.

Boreout wird diese neue Krankheit genannt. Die Ableitung kommt vom englischen Wort „Boring“ und bedeutet im weitesten Sinne „Ausgelangweiltsein“. Es ist der kleinere Bruder von dem schon bekannten Burnout, über welches ich schon einmal einen Artikel schrieb. Wer ihn noch nicht gelesen hat und mehr darüber erfahren will, sollte hier klicken.

Die Symptome der beiden Krankheiten ähneln sich enorm und laufen letzten Endes auf eines hinaus: Stress. Beim Boreout gibt man sich unheimlich geschäftig, kommt früh ins Büro und geht spät. Man simuliert Engagement. Und das, mit einem riesen Aufwand. Dadurch steht für den Betroffenen noch mehr Stress.

Die neue Krankheit tritt laut Experten nur in Dienstleistungsgesellschaften auf. Im Handwerk und der Industrie ist dies schlecht möglich, denn ein Maurer kann nicht so tun, als würde er etwas machen. Entweder steht die Mauer oder nicht. Das Boreout tritt meist nur im Schatten des Burn-outs auf, denn während zwei sich die ganze Arbeit schnappen und sich überarbeiten, hat das restliche Team keine Aufgaben und langweilt sich.

Anfällig für chronisches Gelangweiltsein sind Menschen, die sich nicht wirklich für ihren Beruf interessieren, die keinen Sinn in ihrer Arbeit sehen oder einfach in der falschen Firma arbeiten. Wer sich eingesteht, dass er chronisch gelangweilt ist, sollte sich die Gründe klar machen und dann schauen, was er tun sollte. Den Job oder das Team wechseln, sich selbstständig machen oder noch mal weiterlernen?

Bilder:
(c) Claudia Hautumm / Pixelio.de

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