Seit 1. Juli 2011 ist die allgemeine Wehrpflicht bei der Bundeswehr ausgesetzt. Seitdem ist der freiwillige Wehrdienst möglich, der den Soldaten zusätzlich das Recht einräumt, innerhalb der ersten sechs Monate ihren Dienst ohne Angabe von Gründen zu quittieren. Rund ein Viertel der Freiwilligen, die seit Juli in die Bundeswehr eingetreten sind, haben laut Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) die Armee wieder verlassen.
Trotz der doch recht hohen Zahlen an Dienstquittierern, zeigt sich de Maizière allerdings nicht besorgt: In dieser Hinsicht, so der Verteidigungsminister, unterscheide sich die Bundeswehr nicht von der Privatwirtschaft. Auch dort läge die Jobabbrecher-Quote zwischen 20 und 25 Prozent.
Anforderungen unzureichend
Zu den Gründen, weshalb Rekruten vorzeitig ihren Dienst beenden, zählt Thomas de Maizière vor allem bessere Job- oder auch Studienangebote. Gerade bei vielen Abiturienten, die nach dem Schulabschluss in die Bundeswehr eingetreten sind, habe sich gezeigt, dass sich kurz nach Dienstbeginn doch noch ein Studienplatz angeboten habe. Andere Abbrecher gaben allerdings auch private Gründe für ihren Rückzug an. Gegenüber der „Frankfurter Rundschau“ sagte der Verteidigungsminister, dass nur wenige Aussteiger den Ton oder Umgang in der Truppe bemängelt hätten. Ebenso seien auch nur wenige über- oder unterfordert gewesen. Neben diesen Punkten spielte aber auch die körperliche Eignung mit ein: Rund ein Fünftel der Abbrecher schickte die Bundeswehr nämlich selbst nach Hause, weil sie nicht den körperlichen Anforderungen entsprochen haben.
Quelle: Tagesschau online
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