Alkaline Trio – Crimson

Titel: Crimson
Art: Album
Stil: Emo/Punkrock/Pop
Label:Vagrant Records
VÖ:
23.05.2005

Zu Zeiten in denen Vertrauensfragen sogar von der Metzgerin an der Wursttheke gestellt werden und die Leitsätze der Musketiere von 2 Männern und einer GruppeKindern mit einem einfachen ALL 4 ONE zunichte gemacht werden, fragt man sich doch was aus den guten alten Musikalben geworden ist. Alben die ihren Platz direkt neben der Stereoanlage einfach nichtverlieren und einem zeigen, dass ein Hauch Genialität immer noch in der Musikbranche umherschwirrt. Man kann beruhigt sein, es gibt sie immer noch und diesen Sommer schafft das ALKALINE TRIO es,diesen Hauch kompakt zu einem 13 Song starken Album zusammenzufassen und dieses unter dem Namen „CRIMSON“ zu veröffentlichen.

Schon direkt beim ersten Song „Time to Waste“ wird man mit melancholischen Klavierklängen begrüßt und findet sich 30 Sekunden später in Matt Skibas düsterer Welt wieder. Undman würde am liebsten ein Hotelzimmer mieten um noch länger bleiben zu können. Matt Skiba zeigt wieder, dass er ein Talent für das Songschreiben hat, aber dennoch hört diesesAlbum nicht einfach bei klasse Gitarrenriffs und düsteren Texten auf, sondern es wird alles zu einer komplett neuen Ebene geführt. Da wird bei „Burn“ ein bisschen mit elektronischenEffekten gespielt oder bei „Sadie“ kommt einfach mal
ein Synthie zum Einsatz. Und obwohl es anders ist als die Songs, die die Jungs aus Chicago vorher gemacht haben, klingt es besser als je zuvor. Ebenso klasse hören sich auch die Songs „Back toHell“ oder „Settle For Satin“ an, in denen Matt Skiba das Mikrofon mit Bassisten Dan Andriano teilt. Und nachdem Crimson nach „Smoke“ seine langsam ausklingt und die Nackenhaare sich langsam wiederlegen, weiß man das dieses Album noch lange nicht seine letzten Runden im CD-Player gezogen hat und man sucht schon das schwarze T-Shirt raus für einen erneuten Besuch im düsterenKosmos des Alkaline Trios.

Es gibt noch so viele Eindrücke, die ich zu jedem einzelnen Song niederschreiben könnte, aber man sollte sich lieber selbst die Zeit nehmen und dieses Album einfach nur genießen. Klarsind die klanglichen Experimente bei Burn oder Sadie nicht jedermanns Sache, aber zu Zeiten in denen elektronische Spielereien und Synthies durch Bands wie The Mars Volta, Team Sleep oder Idiot Pilotimmer mehr Fans gewinnen, sehe ich da nicht wirklich ein Problem. Hoffentlich war dieses Album nicht der letzte Hauch Genialität, den man dieses Jahr zu Spüren bekommen hat und dreimaldürft ihr raten wer sich schon ein Ticket für die Alkaline Trio Deutschland-Tour besorgt hat…

Christopher Quadt 9/10

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