Traditionelle Plattendreher kommen schon bald ins Schwitzen, sollte sich die Erfindung dreier Niederländer etablieren. Sie haben ein einfaches Klapprad ausgebaut, welches während der Fahrt Vinylplatten abspielt. Tritt man gleichmäßig in die Pedale, erkennt man sogar das ausgewählte Stück der Platte.
Zuerst galt es die Frage zu klären, in wie weit es möglich ist, mit einem Fahrrad Musik zu erzeugen. Für die Designer Merel Slootheer, Pieter Frank de Jong und Liat Azulay nicht undenkbar – funktioniert ein Rad doch nicht anders, als der Motor der Scheibe, welcher die Schallplatten dreht. Des Weiteren erzeugt der Dynamo den nötigen Strom. Die Tüftler nahmen sich ein altes Klapprad und befestigten einen Tonarm sowie einen Lautsprecher samt Verstärker an dem Gepäckträger. Mit ein wenig Geduld und Fummelei war das Equipment recht sicher befestigt.
Komplizierter war das Problem, für die Vinylplatten eine geeignete Halterung zu erfinden. „Wir wollten ja nicht, dass der Bike-DJ ewig mit der gleichen Rille herumfahren muss“, schreiben die Drei auf ihrer Homepage. Die Lösung schauten sich die Tüftler bei modernen Motorrädern ab, die über eine Einarmschwinge für das Hinterrad verfügen. Auf diese Weise wurde eine Seite frei zugänglich. Mit einer kleinen Schraubhalterung lässt sich die Platte nun an der Achse befestigen.
Nun galt es noch die Spurführung des Tonabnehmers sicherzustellen. Die Strasse ist nun eben nicht die beste Umgebung für einen klassischen Plattenspieler. Auf der Suche nach technischen Vorbildern stieß das Trio auf einige Fabrikanten, die senkrecht aufgestellte Schallplattenspieler gebaut haben, und nahm zwei Exemplare davon auseinander. Der Einfachheit halber ließen sie den technischen Schnickschnack weg und verwendeten nur die essentiellen Bauteile. Anschließend galt es noch, den Antrieb an die Veränderungen anzupassen und ein Lautsprecherhorn einzubauen, das trotz der geringen Leistung des Verstärkers ausreichend laut tönt.
Zum ersten Mal wurde das Schallplattenrad auf der Dezeen Space-Platform vorgestellt, einer Art Biennale für junge Designer, die im September in London stattfand. Es soll bereits den einen oder anderen Fahrer geben, der schon richtig gut Musik damit machen kann.
Quelle: Featsperminute
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