Festplatten werden teuer

PC-Hersteller bekommen Engpass

Marktbeobachter befürchten, dass die Preise für Festplatten im November stark ansteigen werden. Durch die schwere Flutkatastrophe in Thailand mussten viele Hersteller ihre Produktion vorübergehend einstellen. PC-Liefereranten bekommen langsam Engpässe.

Wer mit dem Gedanken spielt, sich in der nächsten Zeit eine neue Festplatte zuzulegen, sollte sich beeilen, denn die Preise werden laut Marktbeobachter im November rapide ansteigen. Grund dafür ist die schwere Flutkatastrophe in Thailand. Ganze Industrieparks sind überschwemmt worden und mussten evakuiert werden.

Festplattenhersteller betroffen

Festplatten-Marktführer Western Digital fertigt 60 Prozent seiner Laufwerke in Thailand und blieb nicht von den Wassermassen verschont. Ein Werk nördlich von Bangkok musste bereits geschlossen werden, weil Wasser eingedrungen war und Geräte beschädigt wurden; ein zweiter Produktionsstandort wird derzeit von Hochwasser bedroht. Auch Konkurrent Toshiba, der 50 Prozent seiner Waren in Thailand fertigt, musste die Bänder abstellen und die Mitarbeiter vorerst nach Hause schicken.

Damit eine Festplatte aber überhaupt gebaut werden kann, braucht es natürlich auch Einzelteile. Auch hier gibt es massive Lieferprobleme bei den Unternehmen. Nidec Corp fertigt weltweit 70 Prozent aller Festplattenmotoren, Hutchison Technology stellt Aufhängungen für die Laufwerke her. Beide mussten den Betrieb einstellen und versuchen jetzt, im Ausland den Ausstoß zu steigern.

Abhängigkeit steigt

Dadurch, dass die Zulieferer der Teile Herstellungsprobleme haben, können die Festplattenbauer auch nicht mit ihrer Arbeit weitermachen. Es entsteht eine Produktionspause und ein Mangel an Festplatten, denn Computerhersteller kaufen jetzt verstärkt die letzten Reste auf. Während vor kurzem durch den Tablet-Boom die Verkaufszahlen von PCs zurückgegangen sind, ensteht langsam wieder eine größere Nachfrage. Klar, dass die Festplattenhersteller deswegen jetzt noch schnell auf ihre letzten Kapazitäten zurückgreifen, ihre Lager auffüllen und versuchen, so viel wie möglich abzustoßen. Privatkunden, die ein Einzelstück im Laden kaufen möchten, müssen tiefer in die Tasche greifen.

Western Digital rechnet damit, dass die Preise noch bis in das erste Quartal 2012 hineinhoch bleiben werden.

Quellen: Heise Online | Winfuture Online | Golem Online

Bild:
(c) Kai Niemeyer / Pixelio.de

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