Vieltelefonierer können aufatmen
Entwarnung für alle, die viel mit ihrem Handy telefonieren: Eine Studie über Mobilfunknutzung konnte keine erhöhte Krebsgefahr feststellen. Ungeklärt ist aber noch, wie sich eine Nutzung über Jahrzehnte auswirken kann und ob Kinder einer erhöhten Gefahr ausgesetzt sind.
Seit es Handys auf dem Markt gibt, wird darüber gestritten, ob sie nicht gesundheitsschädlich sein können. Viele Menschen hatten die Befürchtung, dass dadurch deutlich mehr Hirntumore entstehen könnten. Unterstützt wurden diese Bedenken, als die Internationale Agentur für Krebsforschung IARC elektromagnetische Felder von Mobiltelefonen als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft hatte. Eine Studie in dreizehn Ländern hatte ein leicht erhöhtes Risiko für einen seltenen Hirntumor bei Vieltelefonierern hervorgebracht.
Forscher geben Entwarnung
Forscher vom Institut für Krebsepidemiologie in Kopenhagen sind der Sache auf den Grund gegangen. Dazu haben sie eine beeindruckende Datenmenge ausgewertet. Sie haben sich das Krebsregister des Landes vorgenommen und dieses mit Handyverträgen verglichen, die zwischen 1982 und 1995 abgeschlossen wurden. So konnten sie erkennen, welche Mobilfunknutzer an einem Gehirntumor erkrankt sind. Von 350.000 Menschen, die seit 18 Jahren mobil telefonieren, erkrankten rund 10.700 Menschen. Das mag auf den ersten Blick viel klingen, der Eindruck täuscht jedoch, da die Rate nicht höher ausfällt als bei Nicht-Handynutzern.
Das Fazit der Wissenschaftler: „Wir konnten keinen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Krebs und dem Gebrauch von Handys erkennen.“
Nicht nur die dänische Studie sorgt jetzt für Entwarnung. Schaut man sich die Krebsstatistik an, kann man feststellen, dass die Zahl der Hirntumore seit 40 Jahren immer weiter stagniert. Wären Handys also wirklich ein Gesundheitsrisiko, müsste dies an der weiten Verbreitung der Krankheit erkennbar sein.
Einige Fragen sind noch offen
Patrizia Frei, Erstautorin der Studie, möchte aber trotzdem keine völlige Unbedenklichkeit bescheinigen. Noch sei unklar, wie sich Mobiltelefone auf die Gesundheit von Kindern auswirken. Weiter könne auch nicht ausgeschlossen werden, dass eine sehr starke Nutzung über Jahrzehnte vielleicht doch ein erhöhtes Risiko für Krebs mit sich bringt. Sie würde deshalb Anrufer übers Handy lieber auf das Festnetztelefon verweisen.
Quellen: Welt Online | Sueddeutsche Online
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