Vom 27. November bis 1. Dezember 2007 findet in Berlin im Haus derKulturen der Welt das Musikfestival Worldtronics statt. In dessen Rahmen wird der Öffentlichkeit die moderne elektronische Musik als globales Phänomen vorgestellt.
Von vielen Menschen in unserer Gesellschaft wird elektronische Musik, allen voran Techno und House als ausschließlich westliches Phänomen verstanden. Wer etwas von „Worldmusic“ oder“Weltmusik“ hört, denkt sofort an Folklore und ausgefallene sowie exotische Instrumente. Dass es sich dabei aber auch um teilweise sehr gute elektronische Musik handeln kann, das hat sich dasHaus der Kulturen der Welt in Berlin mit der jährlich stattfindenden „Worldtronics“ als ein Ziel seiner Aufklärungsarbeit gesteckt.
Im Rahmen des Festivals sollen die aktuellen Entwicklungen der elektronischen Musik außerhalb der westlichen Zentren wie London oder Berlin dokumentiert werden. So sind unter anderemKünstler aus dem Kongo und Chile, aber auch aus Japan und Israel vertreten. Insgesamt setzt jeder Tag der Veranstaltung seinen Schwerpunkt auf ein anderes Land bzw. einen anderen „Schmelztiegel“für diese Art der Musik.
Eröffnet wird der Fünf-Tage-Event am 27. November von der bekannten Formation Harmonia, einer deutschen Elektronik-Krautrock-Band, die ihr erstes Konzert seit 30 Jahren geben wird. Siesetzt sich zusammen aus den Cluster-Mitgliedern Dieter Moebius und Hans-Joachim Rodelius sowie dem ehemaligen Neu!-Mitglied Michael Rother. In den 70er Jahren leistete sie Pionierarbeit in derelektronischen Musik. Sogar internationale Stars wie David Bowie wurden durch ihren Stil geprägt.
Marc Hollander und Vincent Kenis, Betreiber des in Brüssel ansässigen Labels Crammed Disc und Herausgeber der „Congotronics“-Reihe, haben sich bereit erklärt, die Musikpartnerschaftmit dem Kongo zu übernehmen. In deren Rahmen werden sie am 30. November die Musikszene der Hauptstadt Kinshasa vorstellen.
Die aus der japanischen Hauptstadt Tokio stammende Musik wird vom Kölner Musiker Wechsel Garland betreut, der aus einem Erfahrungspool schöpfen kann, den er in den langen Jahren derZusammenarbeit mit japanischen Künstlern ansammelte.
Auch die Präsentation der Szene der israelischen Stadt Jerusalem wird bei Ronni Shendar und Till Rohmann in besten Händen sein. Beide veranstalten dort jährlich das Elektronik-Festival“c.sides“ und können auch hier auf gute Beziehungen und genreumfassende Erfahrungen zurückblicken. Die Werke der vorgestellten Künstler sollen dabei auch zeigen, wie sich die Musik mitdem Nahost-Konflikt beschäftigt.
Erwähnenswert ist natürlich auch Santiago de Chile, das Kennern als produktive Techno-Schmiede ein Begriff sein dürfte. Auch hier ist die Spannbreite des Angebots sehr umfassend. Siereicht von ätherischer, bis zum letzten Detail umgesetzter Musik der Gruppe Detalles bis hin zum verspielten Elektro-Funk, der vor allem von Vicente Sanfuentes vertreten wird.
Der Eintrittspreis für den Besuch eines Veranstaltungstages beträgt 10 Euro, der ermäßigte Preis 8 Euro. Wer gleich für die gesamte Veranstaltung auf einmal eine Karteerstehen will, kann dies natürlich auch tun. Der Festivalspass schlägt hierbei mit 30 Euro zu Buche.
Abschließend noch die Übersicht über das Programm der einzelnen Veranstaltungstage:
Wann? | Was? | Wer? |
27.11. | Eröffnung | Harmonia, Deutschland |
28.11. | Japan | Nobukazu Takemura, Takeo Toyama Trio, Kama Aina, Miho Folio |
29.11. | Chile | Detalles, Pablo Mellado, Vicente Sanfuentes |
30.11 | Kongo | Kasai Allstars, Konono No 1, Bolia We Ndenge |
01.12. | Israel | Gal & Maurin (Teder), Yayehe Smon, Latifa Punk mit Nemoi, Acute, Adi Gelbart, Anna Haleta |
Quellen: ravingplanet.de | hkw.de