Wachstumsprognose von der EU gesenkt

Brüssel – Die EU hat erneut die Wachstumsprognosefür Europa gesenkt. Nachdem bereits im April die Gesamtjahres-Vorhersage um 0,4 Prozent auf 1,6 Prozent gestutzt wurde, sieht die Prognose für April bis Juni ebenfalls schlecht aus.

Das Bruttoinlandsprodukt werde, entgegen den Erwartungen, nur um 0,1 bis 0,5 Prozent wachsen, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit. Zuvor ging die Behörde von einem Wachstum von 0,2 bis0,6 Prozent aus. Für die Senkung der Prognose werden die anhaltend steigenden Ölpreise verantwortlich gemacht. Die europäische Statistikbehörde Eurostat bestätigte die zuvormitgeteilte Prognose. Demnach liegt das Wachstum bei 0,5 Prozent, im ersten Quartal lag das Wachstum lediglich bei 0,2 Prozent.

Deutschland schloss in dieser Statistik sehr überraschend besonders stark ab. Mit einem Prozent Wachstum ist Deutschland im Vergleich zu anderen EU-Ländern weit voraus. Italien leidet imMoment sogar unter konjunkturellem Abschwung. Dies lässt sich an einem Rückgang des Wachstums mit einem Minus von 0,5 Prozent festmachen. Das Bruttoinlandsprodukt von Januar bis Märzwuchs in der gesamten EU um 0,5 Prozent, im Vorquartal um 0,3 Prozent.
Eurostat teilte außerdem mit, dass der Arbeitsmarkt weiterhin kritisch zu betrachten ist. Die Arbeitslosenquote verharre im April laut Eurostat bei 8,9 Prozent.

Die anhaltende konjunkturelle Wachstumsschwäche in Deutschland sei laut Bundesfinanzminister Hans Eichel auf die Einführung des Euros zurückzuführen. Unterstützt wird dieseAnalyse durch den Vorsitzenden des Sachverständigenrates, Bert Rürüp, der ebenfalls „Bremswirkungen auf das Wirtschaftswachstum“ festgestellt hat. Die harteGeldpolitik der Europäischen Zentralbank ist jedoch der „Preis der gemeinsamen Währung„, teilte er mit.

Das Bundesfinanzministerium sieht die Währung jedoch nicht zum Scheitern verurteilt: „Ich kann nicht bestätigen, dass es in der Bundesregierung eine Diskussion überein Scheitern der Wirtschafts- und Währungsunion oder des Euro gibt„, gab Eichels Sprecher, Stefan Giffeler, bekannt. Die Gefahr eines Scheiterns der Wirtschafts- und Währungsunionsehe der Bundesfinanzminister definitiv nicht.

Quelle: Spiegel Online | Stern.de

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