Es ist kaum zu glauben, aber der erfolgreichsten US-amerikanischen Serie droht jetzt das Aus. Weil der produzierende Sender FOX die Gagen der Sprecher von „The Simpsons“ drastisch kürzen will, könnten Homer und Co nun für immer verstummen. Jetzt wird, wie schon öfter, um den Erhalt der Zeichentrickserie gepokert.
Das Erfolgsrezept
Selbst der leidenschaftlichste Fan kann nicht behaupten, dass „Die Simpsons“ schön gezeichnet sind. Der Reiz an der gelben Familie lag schon immer eher im Inhalt der Serie. Es ist der provozierende Blick auf die amerikanische Gesellschaft, auf die sozialen und familiären Probleme im Land und in der Welt, der den Zuschauer am Bildschirm fesselt. Wie die Figuren da gezeichnet sind, rückt dabei eher in den Hintergrund. In den Vordergrund sind allerdings die Stimmen der Sprecher geraten. Das krächzende Flöten von Marge, die rotzfreche Schlagfertigkeit von Bart, das dunkle Böse in der Stimme von Kernkraftbesitzer Monty Burns und natürlich der unverwechselbare tollpatschige Klang seines Mitarbeiters Homer.
Warum soll das zu Ende sein?
Genau an diesen inzwischen weltberühmten Stimmen könnte es jetzt liegen, dass die am längsten laufende Zeichentrickserie im US-Fernsehen nun eingestellt wird. Die aktuelle Staffel würde dann einfach auslaufen und es würde in Zukunft keine neuen Episoden mehr werden. Denn wie die „Los Angeles Times“ meldet, will das produzierende Studio „20th Century FOX“ den Sprechern, die den Simpsons ihre Stimmen leihen, deutlich die Gage kürzen.
Die Topsprecher der Serie verdienen ca. 400.000 US-Dollar pro Episode. Neue Gehaltsverhandlungen stehen jetzt zur Diskussion. „FOX“ kündigt in einer von der „Los Angeles Times“ zitierten Stellungnahme an, das Salär von Dan Castellaneta (Homer), Julie Kavner (Marge), Nancy Cartwright (Bart) und ihrer Kollegen wie Hank Azaria (Moe der Barkeeper, Apu und Chief Wiggum) und Harry Shearer (Mr. Burns und Ned Flanders) stark reduzieren zu wollen. Mit dem aktuellen Finanzkonzept könne man keine weiteren Staffeln produzieren.
Keine Zeichentrickserie lief länger!
Bereits seit 1989 flimmern „Die Simpsons“ über die Bildschirme und sind inzwischen weltberühmt geworden. In diesen mehr als 20 Jahren gab es bereits öfter Verhandlungen um die Sprecher-Gagen. Zum ersten Mal forderten die Sprecher im Jahr 1998 eine Erhöhung ihrer bis dahin vergleichsweise kleinen Gage von 30.000 Dollar. 2004 kam es zum nächsten Streit. 360.000 Dollar verlangten die Sprecher nun, und sie bekamen immerhin 250.000 Dollar. Die Verhandlungen aus dem Jahr 2008 hatten die aktuellen 400.000 Dollar zur Folge. Man kann also davon ausgehen, dass die momentanen Streitereien nicht zwangsläufig das Aus bedeuten. Es ist einfach ein öffentlicher Poker mit der Drohung, dass „Die Simpsons“ vielleicht bald eingestellt werden, aber genauso möglich ist, dass Barts Stimme irgendwann eine halbe Million wert ist, und weiter über den Äther läuft. Durch den öffentlichen Streit könnte der Sender allerdings auch erreichen, dass die Sprecher ihre Forderungen von allein herunterschrauben. Denn auch das amerikanische Publikum ist inzwischen stärker für unverhältnismäßig hohe Gagen sensibilisiert.
Was haltet ihr von dem Streit zwischen „FOX“ und seinen Sprechern? Schreibt in den Kommentaren eure Meinung!
Quellen:
SPIEGEL Online | T-Online | LA Times
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