Review: Minecraft (PC)

Eine runde Sache das Eckige !

„Minecraft“ führt kreative Schaffer, wie auch Liebhaber der Symmetrie gleichermaßen in Versuchung. Ein zwangloses Spielprinzip, unendliche Möglichkeiten und eine detailreiche Welt laden zum umgestalten, neu ordnen, basteln und entdecken ein, während die Sucht von einem Besitz ergreift.

Unendliche Weiten

Nein ihr seid nicht im falschem Universum, ihr findet euch im Universum von „Minecraft“ wieder. Und ich nenne es bewusst so, da die Spielwelt grenzenlos ist und für jede schöpferische Idee Raum bietet.
„Minecraft“ wartet mit einer Spielwelt auf, die von den Ausmaßen “in der Ebene“, denen der Erde gleich zu kommen scheint. Darüber hinaus könnt ihr euch in die Tiefe graben und durch erklimmen höchster Berge oder das Errichten von Bauwerken in schwindelerregenden Höhen bewegen.

Allerdings wird euch mehr als nur schroffer Fels und Wasser begegnen, denn seit der Betaversion des Spieles hat sich vieles getan und so könnt ihr euren schöpferischen Hintern durch verschiedenste Vegetationsformen bewegen. Die Entwickler nennen sie Biome. Es sind in ihrer Zahl ganze Neun. Der Fels ist natürlich geblieben und lädt mit großen Bergen zum Schleifen ganzer Regionen ein, während man versucht ist, allen Sand aus den Wüstenregionen zu sammeln, um daraus später Glas zu gewinnen.
Allerdings darf das Bauholz aus den Wäldern auch nicht fehlen….
Später könnte man schließlich die Parallelwelt den Nether und das sagenumwobene Ende besuchen…
Und schon ist man gefangen in der sympathischen Suchtspirale.

Bauklötze staunen

„Minecraft“ ist ein Spiel, bei dem es darum geht eure kreative und neugierige Ader zu befriedigen. Die Spielwelt besteht nur aus gleichgroßen Blöcken, die sich durch Farben und Muster unterscheiden und so auf ihre unterschiedlichen Materialien hinweisen. Dies macht die Grafik zu einer eher simplen Sache, die aber genau dadurch ihren eigenen Charme erzeugt. Man muss diesen Charme nicht mögen, um diesem Werk zu verfallen. Denn der Look ist sehr zweckdienlich und auf seine Art schön gelungen. Tiere und Pflanzen sind herrlich putzig gestaltet und animiert. Und wem die Gestaltung nicht so ganz zusagt, kann auf die treuen und fleißigen Fans dieses Spieles vertrauen. Diese entwerfen immer neue “Texture Packs“ die der ganzen Welt einen neuen Anstrich verpassen.

Aber zurück zu den eben erwähnten Blöcken, aus denen die Welt gemacht ist. Jeder Klotz kann mit dem passenden Werkzeug zerstört werden und aufgesammelt werden. Diese wiederum kann man verwenden um Gebilde jeglicher Art zu errichten. Hier ist ganz allein eure Kreativität gefragt. Die Bauwerke die ihr errichten könnt, sind in ihren Ausmaßen kaum beschränkt. Auch die Physik lässt euch jede Freiheit, denn es gibt sie in diesem Spiel nur in soweit, dass man als kleiner, fleißiger Baumeister vom Dach oder von einer Klippe fallen könnte.

Tool Time

Um in dieser recht klobigen Welt zurecht zu kommen, werden einem diverse Werkzeuge an die Hand gegeben. Wobei die eigene Hand der Anfang von allem ist. Mit deiner Faust bist du in der Lage die verschiedenen Arten von Sand, Erde und sogar Holz zu pulverisieren. Doch selbst eurer oberen Extremität wird in dieser Welt Grenzen gesetzt sein. Denn um die Steine und die verschiedenen Arten Mineralien abbauen zu können, brauchst du Arbeitsgeräte. Es gibt davon verschiedene Arten und all diese Gerätschaften in verschiedenen Qualitäten. Man beginnt mit Rüstzeug aus Holz und Stein bis man endlich in den Genuss kommt Äxte und Hacken aus Diamant benutzen zu dürfen. Diese Qualitätsunterschiede bewirken, dass seltenere Mineralien abgebaut werden können, erhöhen die Haltbarkeit wie auch Geschwindigkeit der Instrumente.

Aber das ist bei weitem nicht alles. Es gibt von Fackeln, Zäunen, Waffen, Rüstungen und Betten bis hin zu Plattenspielern, Bildern und Bücherregalen unglaublich viel. „Minecraft“ gibt euch viele Gegenstände an die Hand, damit ihr eure Kunstwerke auch angemessen einrichten könnt. All diese Gegenstände werden auf einer Werkbank gefertigt, die ihr aus Holz selber anfertigen müsst. Ach nicht zu vergessen, das ihr Glas oder Metalle in einem eigenen Ofen brennen müsst. Die Möglichkeiten sind immens und man sollte für die Baupläne Rat suchen. Hierzu gibt es diverse Möglichkeiten. Das Minecraft Wiki bietet da alle Hilfe, die das Herz begehrt und aufgrund des stark gestiegenen Umfangs der Vollversion ist es schon fast ein Muss.

Friede, Freude, Eierkuchen

Der Friede in „Minecraft“ hält leider nur bis zum ersten Tag-Nachtwechsel an, denn des Nachts tauchen Zombies, Creeper und Spinnen auf, die euch kräftig die Freude vermiesen können. Denn sie zeigen euch, dass so etwas wie eine gute Nachbarschaft nie in Frage kommen wird. Aber ihr könnt euch bis dahin schon auf diverse Arten gegen diese Form von Belästigung wehren. Denn ihr müsst wissen, dass diese Gattung von Mitbewohnern nur an dunklen Flächen erscheinen. Ihr könnt also eine provisorische Hütte bauen oder einen Höhleneingang zu mauern und alles mit Fackeln hell erleuchten oder ihr setzt darauf, dass euch ein Schwert aus Holz genügend Schutz bietet. Treu dem Motto “Angriff ist die beste Verteidigung“. Wie ihr euch auch entscheidet, früher oder später werdet ihr einem dieser Gesellen begegnen und ein Kampf ist unausweichlich. Denn um an die besseren Materialien zu kommen, müsst ihr unter die Erde um dort, zum Beispiel Eisen zu finden, das man für Eimer oder Schienen braucht. Solltet ihr bei der Begegnung Schaden davon tragen, gibt es aber Möglichkeiten zu genesen. Durch leckeren Kuchen, der viele Ingredienzien benötigt, oder ihr macht euch einfach, aber fantasielos, über rohes Schweinefleisch her.

Geteilte Freude ist doppelte Freude

So zumindest kann es in „Minecraft“ sein. Mehrspielermöglichkeiten gibt es einige. Einen eigenen Server zu erstellen, um dort mit Freunden zu spielen oder sich einfach einem der diversen Server im Internet anschließen, ist schnell und einfach gemacht. Man kann sich dort toll im ganzen Schaffensprozess ergänzen. Auf dem eigenen Server kann man mit Freunden an Mammutprojekten arbeiten und zusammen auf Entdeckungstour gehen. Dies kann man auch wunderbar auf den Servern im Internet tun, doch mehr noch kann man sich dort Ideen holen und fremde Werke bestaunen.

Darüber hinaus sollte auch die Community genannt werden. Sie entwickelt nicht nur Texture Packs, um die Optik von Minecraft zu individualisieren, diverse Modifikationen und umfangreiche Karten, in denen Abenteuer erlebt werden können, sondern erschafft auch umfangreichstes Videomaterial, das einen wunderbaren Unterhaltungswert bieten kann. Durch diese Art der Kommunikation und Mundpropaganda hat dieses Spiel so überraschend schnell an Popularität gewonnen.

I have a Dream

Sagte sich wohl Markus Persson der Entwickler und das Team von Mojang und erschufen dieses Spiel, das bis zu seiner Veröffentlichung am 18. November schon über 4 Millionen mal verkauft wurde. Das Werk war schon während seiner langen Betaphase ein Gesprächsthema, was lag da näher, als es gleich mit einer eigenen MineCon in Las Vegas zu begrüßen. Obwohl diese Krönung ein Erfolg war, wollen sich die Schöpfer auf diesem nicht ausruhen und versprechen daher, dass sich dieser Zeitvertreib auch nach der Fertigstellung noch weiter entwickeln wird. Dadurch genießen alle Baumeister Updates und Inhaltserweiterungen über die Veröffentlichung hinaus. Das hier geschilderte ist nur die Basis der Umsetzung der Ideen Markus Perssons. Die Zukunft wird neue Gesichtspunkte bringen, die im Minecraft Wiki aufgelistet sind. Das Spielprinzip wird dabei aber nicht verändert. Erwähnt werden ein Adventure Modus, der den Spielinhalt erweitert und auch eine Zombie Belagerung.

Bereits am 14. September wurden dem Spiel schon zwei weitere Modifikationen hinzugefügt. Nun nach der Vollendung des Meisterwerkes sind diese auch uneingeschränkt genießbar. Die Spielmodi Survival und Creative. Beide Modi spielen in der gleichen Welt und orientieren sich jeweils an euren unterschiedlichen Wünschen an das Spiel.

Der Survival-Modus ist die abenteuerliche Art durch die Welt zu bummeln. Euch steht der Überlebenskampf bevor, der in drei Schwierigkeitsstufen einstellbar ist. Allerdings ist die eigene Spielweise und der Drang ins Unbekannte die große Hürde. Bietet Minecraft doch so viele neue Sachen zum entdecken. Eine kleine Auflistung darf hier nicht fehlen. Ihr könnt Orte wie Minenschächte, die von Spinnen bevölkert sind erkunden und befrieden. Oder Dörfer, die von passiv agierenden Figuren bewohnt werden bestaunen. Wenn man so ein kleines Dorf gleich zu Beginn findet könnte man sich dort bequem niederlassen, denn sie bieten ein paar fertige Häuser, Felder zum Bestellen, um später Brote zu backen und das alles mietfrei. Dies macht den Start sehr bequem. Darüber hinaus durchschneiden nun manchmal tiefe Schluchten die Landschaft. Zu Beginn mag die Tiefe noch Ängste hervorrufen, aber das Spiel versteht es meisterlich die Neugier an erste Stelle rücken zu lassen. So sah ich mich zum Beispiel an einer solchen Schlucht stehen und erwartungsvoll mit einem Holzschwert in der einen Hand und einer Fackel in der anderen Hand der Tiefe entgegen fiebern, obwohl ich wusste das ich mich besser hätte rüsten sollen.

Der Creative-Modus orientiert sich vollkommen auf euren Drang zum grenzenlosen Schaffen. Ihr braucht nun keine Angst mehr vor Kreaturen haben, die euch übles wollen. Alles Denken soll sich auf das Gestalten konzentrieren. Als Spieler hat man unendlich Rohstoffe aller Art und ist in der Lage jede Art von Block mit nur einem Schlag der Faust aus dem Weg zu räumen. So könnt ihr euch komplett auf das Errichten eures Wunsches konzentrieren. Dies biete euch Möglichkeiten die ihr im Survival Modus nie haben könntet. Denn ein Haus aus Diamanten, wäre unmöglich, da sie zu schwer zu finden sind. So könnt ihr aber Klötze jeder Farbe nutzen oder gläserne Leichtgewichte errichten, ohne die Zeitraubende Arbeit, die hinter so einem Block in euren Inventar steht.

Keep it simpel

Einfach ist das Wort, das vieles in diesem Werk beschreibt. Das ist es wohl auch, was es so zugänglich macht. Die Optik wurde ja schon erwähnt. Allerdings ist der musikalische Hintergrund ähnlich und lullt den Spieler gerne ein. Doch das heißt nicht, das der Sound zu simpel ist. Man hat schnell raus, welche Gegenstände und vor allem welche Kreaturen wie klingen. So schreckt man regelrecht auf, wenn man sich in seiner Mine befindet und die Klänge eines viel zu nahen Creepers hört, der die Spielfigur mit einer satten Explosion zu gerne ins Jenseits befördert. Auch zu der Steuerung ist ist wenig zu sagen. Mit der linken Maustaste zertrümmert ihr Blöcke und schwingt panisch oder gekonnt euer Schwert, während ihr gelenkt durch Pfeiltasten mit der rechten Maustaste eure Blöcke an Ort und Stelle setzt.

Fazit

Geil ! In Ordnung, ein wenig ausführlicher. „Minecraft“ ist ein Spiel das absolut zu empfehlen ist. Denn dieses Spiel fesselt von der ersten Minute an. Es bezeichnet sich selbst als „Open World Spiel“ Und genau so offen sind eure Möglichkeiten und die Energie die ihr darauf verwendet. Den Umfang eurer Erfahrungen und investierten Energie bestimmt ihr selbst, ohne jemals Nachteile zu erfahren. Auch ist „Minecraft“ eines der seltenen Spiele, die man mal eben für 10 Minuten spielen kann, da es keine wirklichen Ladezeiten nach dem Doppelklick bis zum Spielbeginn gibt. Nur das Aufhören wird von eurem inneren Schweinehund bestimmt. Wenn ihr also mal euren eigenen Spielablauf bestimmen und trotz klobiger Grafik Bauklötze staunen wollt, schnuppert mindestens in die Demo rein. Zu finden auf der Homepage von Minecraft.

Quellen: Minecraft.com | Minecraft Wiki

Bilder:
(c) Minecraft

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