Facebook stellt die „Timeline“ vor


Auf der jährlichen Entwicklerkonferenz „F8“ präsentierte Firmenchef Mark Zuckerberg tiefgreifende Änderungen am sozialen Netzwerk Facebook. Mit dem „Timeline“-Konzept wird das komplette Profil der Netzwerk-User sowohl in Funktion als auch im Aussehen massiv erneuert und ausgebaut.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg verkündete am Donnerstag auf der Entwicklerkonferenz „F8“ große Änderungen am größten sozialen Netzwerk der Welt, bereits über 800 Millionen Menschen gehören inzwischen zur Internetplattform. So wird in den nächsten Monaten der Aufbau der Mitgliederprofile komplett überarbeitet und verändert. Zuckerberg plant, möglichst viele Dinge aus dem alltäglichen Leben eines jeden Menschen auch in der virtuellen Welt zu teilen und so seinen Freunden zugänglich zu machen. Egal ob der Nutzer gerade Musik hört, einen Film schaut, am Kochen ist oder joggt – alles wird bald auf der eigenen Facebook-Seite zu finden sein. Facebook soll zu einer Art Tagebuch für die Nutzer werden. Das Netzwerk nennt seine überarbeiteten Profile „Timeline“.

Komplett neues Design

Das einfache Facebook-Profil, wie wir es heute kennen, wird schon bald Geschichte sein. Modern und grafisch aufwendiger gestaltet sich die neue Timeline. Als neuer Eyecatcher dient ein riesiges Bild über den stichwortartigen Profilinformationen am oberen Bildschirmrand. Das „Titelbild“ ist das erste Element, dass von Seitenbesuchern eingesehen werden wird. Ebenfalls neu ist, das dem User in Zukunft zwei Spalten zur Verfügung stehen. Beliebige Inhalte lassen sich von der Größe her anpassen. Für den Nutzer wichtige Elemente können über die gesamte Seitenbreite dargestellt werden, andere werden in eine der beiden Spalten verteilt. Auch Fotos oder Apps, beispielsweise eine Karte mit dem zuletzt besuchten Ort, lassen sich maximieren. Unwichtigere Beiträge haben nun eine Einklapp-Funktion, können aber auch weiterhin für Besucher ganz ausgeblendet werden.

Inhalte werden weiterhin chronologisch geordnet. Neue Einträge erscheinen oben, ältere werden weiter unten platziert. Je weiter man hinunterscrollt, desto älter werden also die Postings. Es bietet sich zudem die Möglichkeit, mit einem einfachen Klick zu bestimmten Jahren zu springen und alle Mitteilungen, Bilder oder Videos einzusehen, die in diesem Jahr erstellt wurden.  Insgesamt wirkt die Timeline-Oberfläche schicker und moderner als die bisherigen Profile. Inhalte werden deutlich übersichtlicher dargestellt, die Plattform wirkt aufgeräumter.

Zuckerberg verspricht seinen Usern jedoch, dass sie zu jeder Zeit die volle Kontrolle über ihre Informationen behalten werden. So ist es ihnen überlassen, welche Dinge wie groß veröffentlicht werden und was von den Seitenbesuchern eingesehen werden kann. Geteilte Inhalte werden auch weiterhin wieder aus dem Profil entfernt werden können.

Facebook setz immer mehr auf Apps

Ebenfalls neu bei Facebook ist die starke Einbindung von Applikationen. Durch eine Zusammenarbeit mit Medienplattformen wie Spotify oder Hulu ist es bald auch möglich, seinen Freunden bei Facebook mitzuteilen, welches Lied man aktuell hört, welchen Film man sich gerade ansieht oder welches Gericht man momentan zubereitet. Durch die Verwendung von Facebook-Apps werden genau diese Informationen in Echtzeit geteilt und Freunden im bereits vor der F8 vorgestellten „Ticker“ präsentiert. Innerhalb kurzer Zeit und mit wenigen Klicks können Freunde den gleichen Musiktitel hören oder denselben Film ansehen. Immer mehr aus dem realen Leben wird in die virtuelle Welt gezogen.

Zuckerberg plant, die Neuerungen in den nächsten Wochen allen Nutzern zur Verfügung zu stellen. Aktuell befindet sich das Projekt in einer Betaphase. Auf der offiziellen Informationsseite dazu können sich Nutzer eintragen lassen und bereits vorher die neue Timeline testen.
Klar ist schon jetzt: Die Updates verursachen jede Menge Aufruhr. Viele Kritiker sehen in den neuen Profilen eine immer größer werdende Lücke im Datenschutz. Facebook beschafft sich immer mehr Informationen seiner User. Nahezu nichts bleibt mehr persönlich, alles wird im Internet geteilt.
Allein Werbefirmen wird der geplante Facebook-Relaunch freuen. Denn die bekommen dann ein regelrechtes Paradies an Daten serviert, an denen sie sich bedienen können.

Quelle: Facebook.com

Bild:
(c) Facebook

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