gamescom-Tagebuch: Der Donnerstag

Bereits lange vor der offiziellen Eröffnung der gamescom für die Besucher, bildeten sich vor den Eingängen lange Schlangen. Jung und Alt strömten anschließend durch die Hallen und versuchten einen Blick auf ihre Lieblingsgames zu erhaschen. Wir haben uns heute unter anderem die erste Konsole der Welt erklären lassen und den Casemoddern einmal über die Schulter geschaut.

Donnerstag – Let the games begin

Bereits am ersten Besuchertag war allerhand los auf der größten Messe für digitale Unterhaltung. Wie bereits im Vorfeld zu erwarten war, bildeten sich vor den Ständen der großen Hersteller lange Schlangen. Über vier Stunden Wartezeit musste man zum Beispiel am Nachmittag in Kauf nehmen, um einen Blick auf das neue „Call of Duty“ werfen zu können. Auch vor EAs „Battlefield 3“-Area bildete sich eine lange Schlange, doch die zumeist jungen Menschen harten geduldig aus, bis sie an der Reihe waren. Wer also in den nächsten Tagen eines dieser Spiele anspielen möchte, sollte bereits frühzeitig kommen und viel Geduld mitbringen.

Wie bereits die Jahre zuvor sorgten die Branchengrößen für Stimmung ohne Ende und heizten den Massen bereits am ersten Tag tüchtig ein. Es wird schwer zu beurteilen sein, welcher Hersteller denn am Ende die beste Show abgeliefert haben wird.

Retrogaming

Auch die Retrogames erfreuten sich heute zahlreicher Besucher, wobei hier dann doch eher ältere Menschen anzutreffen waren, die sich an die Anfänge der Konsolen und Computer zurückerinnerten und noch einmal in Kontakt mir ihren ersten Konsolen und Spielen kommen wollten. Aber auch viele junge Spieler und Spielerinnen unternahmen eine Zeitreise. So kann man hier neben den guten alten Klassikern, wie der PS1 oder dem Atari, sogar eine Runde auf dem Nachbau der ersten „Konsole“ der Welt spielen.

Wobei „Konsole“ aus heutiger Sicht wohl etwas übertrieben ist. Das ganze spielt sich nämlich auf einem Oszilloskop ab, auf dem ein elektrisches Signal über einem anderen Signal hin und her gespielt wird – quasi Die Urform des „Pong“ von Atari. Entwickelt wurde das Gerät im Jahre 1958 und war ursprünglich als eine Art „Gag“ beim Tag der offenen Tür eines Institutes gedacht. Der Sinn bestand darin, zu zeigen, was die Wissenschaft damals bereits alles konnte. Nebenbei war der Apparat natürlich auch ein Beitrag, den Besuchern nahe zu bringen, dass Wissenschaft auch Spaß machen kann. Obwohl nur rund 200 Besucher den „T42“ (Tennis For Two) damals gesehen haben, war es doch die erste Spielkonsole der Welt.

24 Stunden Casemodding – Der Wettkampf läuft

Hat man gestern noch viele Einzelteile und zerlegte Gehäuse gesehen, konnte man heute bei einigen der Teams schon erahnen, was das Case am Ende einmal darstellen soll. So werden morgen, nach genau 24 Stunden, unter anderem ein Atomkraftwerk, oder ein Bollerwagen zu sehen sein – Vorausgesetzt die Teams bekommen alles rechtzeitig fertig. Neben den Live-Moddern, sind auch bereits einige Gehäuse für die Meisterschaft am Sonntag zu sehen.

Eines davon ist uns bereits gestern ins Auge gefallen und so haben wir uns heute den Erbauer einmal zur Seite genommen und ihm einige Fragen zu seiner Kreation gestellt. Aber zunächst einmal muss man erwähnen, dass es sich in diesem Falle um kein „CaseMod“ handelt, sondern um einen „CaseCon“, also eine „Case Construction“. Hierbei wird das komplette Gehäuse in Eigenarbeit aufgebaut und nicht, wie bei einem CaseMod, nur modifiziert. Insgesamt flossen zwei Jahre Arbeit in das Gehäuse und auch zahlreiche Euro – Genau konnte er die Summe nicht mehr beziffern aber es dürften in etwa zwischen 5.000 und 7.000 Euro gewesen sein. Das Gehäuse entstand darüber hinaus ganz ohne Skizzen oder Pläne und wiegt in seiner jetzigen Form rund 60 Kilogramm. Angesichts der vielen Details bemerkte unsere Laryana nur, dass ihr dazu definitiv die Geduld fehlen würde und ganz ehrlich: Mir auch.

Auf unsere Frage hin, warum man denn gerade auf die Idee kommt sein Gehäuse zu modifizieren, erklärte er, das es einfach ein Hobby ist, so wie vieles andere auch. Angefangen hat es aber auch bei ihm, wie bei vielen anderen, mit einem langweiligen Gehäuse, in das nach und nach jede Menge Licht und Fenster gewandert sind. Doch als das Case dann irgendwann zu klein wurde, entstand die Idee, sich sein Gehäuse ganz einfach selber zu bauen und wir müssen zugeben: Das ist ihm echt gut gelungen. Inzwischen denkt er bereits darüber nach, sich ein neues Gehäuse zu bauen – Diesmal allerdings mit Konzept. Wir sind gespannt was am Ende dabei raus kommen wird.

Impressionen des Tages und Ausblick

In den kommenden Tagen werden wir euch weitere Eindrücke von der diesjährigen gamescom liefern. Mit Sicherheit finden wir hier noch das ein oder andere interessante Thema über das wir berichten können. So werden wir wahrscheinlich noch einmal einen genauen Blick auf die Ausbildungs- und Berufschancen in der Spieleindustrie werfen, uns mit dem Thema des richtigen Umgangs mit Spielen beschäftigen und natürlich auch die Highlights vorstellen.

Bilder:
(c) gamescom / gamescom.de
(c) Philipp Groß / RauteMusik.FM

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