Schwarzfahren in München

Bus

Eine App auf dem Vormarsch

Sie sind ein Feindbild von Bus- und Bahnfahrern: Die Kontrolleure. In Uniform oder auch in zivil tauchen sie immer genau dann auf, wenn man sich aus rein wirtschaftlichen Gründen wieder mal gegen ein Ticket entschieden hat. Doch nun macht die Schwarzfahrer-Gemeinde mobil. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Facebook sei Dank

„MVV Blitzer“ lautet das Zauberwort. Dies ist der Name einer mittlerweile knapp 15.000 User starken Gruppe auf Facebook, die den Fahrkartenkontrollen im Großraum München den Kampf angesagt hat. Mit viel Enthusiasmus informieren sich dort die Mitglieder ununterbrochen gegenseitig über gesichtete Kontrolleure im öffentlichen Personennahverkehr.

Vor allen Dingen, wenn es um Spitznamen für das unbeliebte Personal geht, sind der Kreativität selten Grenzen gesetzt. Von „Schränken“ über „Kontrollettis“ bis hin zu „versifften Typen in Jesuslatschen“ ist scheinbar alles auf Münchens Straßen unterwegs. Die Gruppe erfreut sich wachsender Beliebtheit, so dass die Organisatoren neben Facebook und Twitter nun auch eine eigene App planen.

S-Bahn

Altbewährtes neu eingesetzt

Das Prinzip ist jedoch kein neues. Schon lange informieren zum Beispiel viele private Radiosender über Blitzer und mobile Radarfallen auf Deutschlands Straßen. Auch auf Facebook gibt es mittlerweile viele Gruppen, die vor diesen Gefahren warnen. Einzig für Bus und Bahn dürfte dies wohl so noch nicht dagewesen sein und ist deshalb vor allen Dingen für viele Jugendliche interessant.

Der Münchener Verkehrs- und Tarifbund (MVV) sieht die Sache unterdessen erstaunlich entspannt. Anstatt gegen die Organisatoren vorzugehen, hofft man sogar auf einen positiven Effekt. Wenn die Veröffentlichung der Standorte der Kontrolleure dazu führe, dass die Leute mehr Karten kaufen, dann freue man sich darüber, so der MVV.

Quellen: Focus Online | FAZ Online | Facebook

Bilder:
(cc-by-sa) LoopZilla / Flickr.com
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