Vier junge Kerle, allesamt in der Blüte ihres Lebens, nehmen vier Alben auf – und das, obwohl alle guten Dinge ja bekanntlich eigentlich „nur“ drei sind. Sind vier immer noch zu wenig, schreibt man eben ein paar Songs, nimmt sie auf und nennt das Ergebnis „In Waves“.
Was sich jetzt ein wenig negativ anhört, ist in Wahrheit aber gar nicht schlecht. Richtig gut trifft es eigentlich viel besser. Sonst ist man von Trivium nur einen Mix aus Thrash Metal und Metalcore gewohnt, aber das soll sich mit dieser CD schlagartig ändern.
Übrigens, wer die Band nicht kennt: Trivium kommen aus Orlando, Florida und siedeln sich musikalisch, wie bereits erwähnt, für gewöhnlich im Bereich von Trash Metal und Metalcore an – zwei Stile, die sich sonst nicht wirklich vereinen lassen oder vereinen lassen wollen. Im Alter von 17 Jahren schrieb Sänger Matt Heafy das komplette Debüt-Album „Ember To Interno“, welches der Band internationale Erfolge einbrachte. Den Höhepunkt ihrer Karriere feierte das Quartett Anfang August mit ihrem bisher größten Auftritt auf dem Wacken:Open:Air.
So, los geht es bekanntlich ja immer am Anfang, hier heißt dieser:
„Capsizing The Sea“
Zum ersten Track der Scheibe gibt es nicht viel zu berichten. Es ist ein musikalisches Thema, das sich etwa 90 Sekunden lang durchgehend wiederholt – leider nichts allzu spektakuläres. Pluspunkt ist jedoch: Warmhören leicht gemacht. Ein seichtes Intro, das versucht, gefühlvoll in die CD einzuleiten, was jedoch nur teilweise glückt.
Weiter geht es mit „In Waves“, dem Titeltrack des Albums. Hier merkt man sofort, wann der Song beginnt. Das leise Geplänkel verschwindet und Matt Heafy fängt an zu schreien – so gefällt mir das. Eine instrumentale Einleitung, welche gleichzeitig den Refrain darstellt und ziemlich progressiv gehalten wird, folgt. Die Strophe wird durch cleanen Gesang geziert und wirkt durch schnelle Doublebass im Schlagzeug fließender und weniger progressiv als der Refrain. Hinzu kommt dann noch das obligatorische Gitarrensolo. Insgesamt eine schöne Mischung, meiner Meinung nach der wahre Opener des Silberlings.
Aber jetzt sind alle guten Dinge…
… drei! Zugegeben auch das ist nur die halbe Wahrheit, aber wir sind bei Titel Nummer drei angelangt – „Inception Of The End“. Schon bei den ersten Takten fällt auf: Das Lied ist schnell, ziemlich ordentlich sogar. Hier kehren Trivium ein wenig zu ihren Trash-Wurzeln zurück. Interessant ist, dass einen Part gibt, in dem clean gesungen wird und gleichzeitig ein Blastbeat alles in Grund und Boden stampft.
Mit „Dusk Dismantled“ und „A Skyline’s Severance“ lehnt sich das Quartett ein bisschen aus dem Fenster. Mächtig viel gutturaler Gesang, Einflüsse von Death- und Black Metal – das sind ja ganz neue Töne! Zwar lässt sich das mit dem vorherigen Stil der Band nicht wirklich vereinen, aber ganz ehrlich? In einem bekannten Social Network würde ich jetzt auf einen „Gefällt mir“-Button klicken. Da das hier leider nicht geht, gibt für diese beiden Songs zumindest den Daumen nach oben.
Dass Metallica zu den Vorbildern des Quartetts gehören, lässt sich nicht verleugnen. Bemerkbar macht sich das vor allem bei „Watch The World Burn“, das sich definitiv an den Ikonen orientiert hat. Schlecht ist das nicht, eher alt bewährt.
Einer geht noch: „Of All These Yesterdays“, eine wunderschöne Ballade. Auch hier stimmt alles. Andächtige Musik, ruhig und doch voller Power. Cleaner Gesang, ein- und mehrstimmig. Hinzu kommt ein etwas schnellerer und belebter Refrain.
Wir fassen zusammen
Hoffentlich konnte ich euch diese sechs von insgesamt dreizehn Titel ein wenig näher bringen. Ihr habt Blut geleckt? Sehr gut, denn das geschah auch nicht ohne Grund. Insgesamt überzeugt „In Waves“ fast durch die Bank. Um euch jedoch nicht die Vorfreude auf das Album zu nehmen, lasse ich es an dieser Stelle gut sein und schließe mit folgendem Satz: Ein Album, das zu kaufen sich lohnt!
Tracklist:
- Capsizing The Sea
- In Waves
- Inception Of The End
- Dusk Dismantled
- Watch The World Burn
- Black
- A Skyline’s Severance
- Built To Fail
- Caustic Are The Ties That Bind
- Forsake Not The Dream
- Chaos Reigns
- All Of These Yesterdays
- Leaving This World Behind
Spielzeit: 51 Minuten 24 Sekunden
#Musik.eXTreMe – Nur wir rocken das Netz!
Bilder:
(c) Roadrunner Records / Roadrunner.de
Schlagworte: #Musik.eXTreMe, Album, CD, Florida, In Waves, Metalcore, Thrash Metal, Trivium