Der in Einingen ansässige Engine-Lieferant Trinigy GmbH wurde von der Intel-Tochter Havok, dem Anbieter der gleichnamigen Physik-Middleware, übernommen. Unter der Marke „Havok Vision Engine“ soll nun eine eigene, neue Game-Engine entstehen.
Selbst Gamern, die sich nicht für die Technologie hinter ihren Spielen interessieren, dürfte das irische Unternehmen Havok ein Begriff sein. Dessen gleichnamige Physik-Engine wird von Programmierern für ihre einfache Handhabung und große Flexibilität geschätzt und fand im Laufe des vergangenen Jahrzehnts in hunderten Projekten Einsatz. Im September 2007 wurde Havok von Intel übernommen, behielt jedoch weitgehend seine Eigenständigkeit.
Havok plant eigene Game-Engine
Nun möchten die Iren allerdings ihre Produktpalette erweitern, weshalb Gespräche mit der Trinigy GmbH geführt wurden. Das deutsche Unternehmen ist Hersteller und Anbieter der „Vision Game Engine“, die unter anderem „Die Siedler 7“, „Arcania: Gothic 4“ oder „Stronghold 3“ als technische Basis dient. Havok möchte seine Physik-Middleware direkt in Trinigys Grafikmotor integrieren und Spiele-Entwicklern ein multiplattform-taugliches Komplettpaket aus Game-Engine, Physik- und Animationslösungen bieten, das unter dem Markennamen „Havok Vision Engine“ angeboten werden soll.
Damit ihr euch unter der „Vision Game Engine“ etwas vorstellen könnt, hier eine kurze Präsentation von der GDC 2011.
Zufriedenheit auf beiden Seiten
„Wir freuen uns sehr, dieses überaus erfahrene und erprobte Team hinzuzugewinnen“, kommentierte David Coghlan, Managing Director von Havok, die Übernahme. „Dank dieser Akquisition können die Technologien beider Unternehmen gemeinsam neue Regionen und Marktsegmente erreichen. Wir sind begeistert über die Möglichkeiten, die sich durch den Zusammenschluss von Havok und Trinigy eröffnen. Dies gilt umso mehr, als sich die Branche hinsichtlich der Zielplattformen, Märkte, Budgetvolumen und Vertriebsmodelle kontinuierlich ausweitet.“
Auch bei Trinigy ist man hinsichtlich der Zusammenarbeit mit Havok bester Dinge. „Das Team von Trinigy ist sehr erfreut über die Möglichkeit, sich Havok anzuschließen“, sagte Felix Röken, General Manager des Unternehmens. „Havok und Trinigy sind schon seit einigen Jahren Partner, und beide Unternehmen verfügen über eine sehr ähnliche Philosophie hinsichtlich der Entwicklung von Technologien und deren Bereitstellung für die Kunden. Wir sind überzeugt, dass sich diese Übernahme auf die Kunden und Mitarbeiter von Trinigy positiv auswirken wird.“
Die Transaktion soll bis Mitte August abgeschlossen sein. Anschließend wird Havok mit der geplanten Zusammenführung der beiden Entwicklerteams, der Arbeitsprozesse und des Kundensupports beginnen, um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten.
Quelle: Trinigy | Pressemeldungen
Bild:
(c) Havok Physics, Inc.
(c) Trinigy GmbH
Schlagworte: Game-Engine, Havok, Havok Physics, Havok Vision Engine, Inc., Middlewate, Physik-Engine, Trinigy GmbH, Übernahme, Vision Game Engine