Twelveinchninja
Wer in der Musik nach dem Neuen und Modernen sucht, der schaut zuallererst übers Meer – nach Großbritannien oder in die USA. Dass dies gar nicht nötig ist, beweisen drei Jungs aus dem Westen der Bundesrepublik. Twelveinchninja sind die Newcomer des Monats August.
Am Puls der Zeit
Im Alternative-Genre geht schon länger der Trend vom rebellischen Skate-Punk und frechen College-Rock der frühen 2000er weg. Wer zeitgemäß sein will, versucht es heute zum Beispiel mit Screamo-Elementen, ein bisschen Electro á-la Owl City mittendrin oder entdeckt seine romantische Seite zwischen den harten Riffs. Ganz vorne mit dabei sind auch drei Jungs aus Viersen, Nordrhein-Westfalen. Sänger Flo, Gitarrist Teddy und Drummer Andy – zusammen sind sie Twelveinchninja.
Sie selbst beschreiben sich mit den Worten: „Frischer, ungezwungener US-Sound, genau richtig für den Sommer!“. Nun wird zum Einen diese doch etwas nichtssagende Beschreibung der Band nicht gerecht und zum Anderen haben wir in den meisten Teilen Deutschlands inzwischen eh vergessen was Sommer ist, also probieren wir es mal anders.
Von weißen Ziegen und Wissenschaftlern
Als erstes Beispiel für das Talent von Twelveinchninja soll der Song mit dem monumentalen Titel „Not Everyone In A White Goat Is A Serious Scientist“ dienen. Der Stil rangiert irgendwo zwischen Nu-Alternative und Pop, ohne dabei irgendein Abklatsch vergangener Tage und Bands zu sein. Viel mehr fällt sofort die junge Stimme von Frontsänger Flo auf. Wenn man sich dann beispielsweise im Gegenzug die Stimme von Papa Roach vor zehn Jahren in Erinnerung ruft, dürfte man erkennen, wie sehr sich der Trend verändert hat.
Es handelt sich um ein Paradebeispiel für das, was hier und jetzt aktuell ist. Weg vom „Mitten ins Gesicht“-Charakter, zumindest was den Gesang angeht. Wer auf Elektro-Filter und Screamo-Action verzichten möchte, macht es wie Twelveinchninja und übt sich stattdessen in Understatement. Denn es braucht nicht immer viel Beiwerk, um überzeugen zu können. Für diejenigen, die Gefallen an dem Song gefunden haben, gibt es auf YouTube unter dem Video einen kostenlosen Download-Link.
Viersener Talente
Nach der Gründung 2008 coverte die Band vornehmlich Songs, bevor sie es später bis in das Finale des lokalen Band-Contests „Youth Talents“ schaffte. Auch in ihrem YouTube-Channel finden sich noch immer viele Cover-Versionen. Bei ihrer Auswahl beweisen die Jungs dabei viel Geschmack und so ist zwischen Paramore und All Time Low sogar unser aller Liebling Jan Hegenberg mit dabei.
Hörenswert ist vor allen Dingen das Cover von 3Oh!3 „Don’t Trust Me“ mit schönen Einblicken in die Aufnahme des Tracks. Und auch wenn sie in Zukunft lieber mit eigenen Songs auf sich aufmerksam machen wollen, auch die Cover müssen sich nicht verstecken.
Auch Live überzeugend
Zu guter Letzt noch ein echtes Highlight mit einer Live-Aufnahme von „Bulletrides In Pink And Red“. Eine lässige Up-Tempo Nummer und wären wir hier im Musikantenstadl, dann könnte man an dieser Stelle fast sagen: „Lädt zum Klatschen und Schunkeln ein“. Ein wahnsinniger Gute-Laune-Garant und ganz nebenbei stimmt auch noch die Live-Qualität.
Die Aufnahme stammt vom Konzert am Release-Tag ihrer Doppel-EP „Try This With Your Friends Dancing / Heart Beating“. Auch „Not Everyone In A White Goat Is A Serious Scientist“ befinden sich auf dieser Doppel-EP. Solltet ihr Gefallen an guter Musik „Made In Germany“ gefunden haben, könnt ihr die CD auf der MySpace-Seite der Jungs bestellen. Amerika war gestern.
Quellen: Facebook | MySpace | YouTube
Bild:
(c) Twelveinchninja
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